DAZ aktuell

Viele offene Fragen für das neue Jahr

Dr. Klaus Peterseim, Vorsitzender des Bundesverbands der Versorgungsapotheker e. V.

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Dr. Klaus Peterseim

Was die Entwicklung unseres Berufsstandes betrifft, so gibt es in diesem neuen Jahr besonders viele offene Fragen, auf die keiner so recht eine Antwort hat. Die Bundesregierung hat sich neu konstituiert, ebenso die sie unterstützenden Fraktionen. Wir wissen noch nicht, wie sich die Verantwortlichen in der einen oder anderen Frage positionieren werden. Deshalb sind die Erwartungen von sehr viel Unsicherheit geprägt. Andererseits haben wir in diesem Jahr gezeigt, dass die Vor-Ort-Apotheken in jeder Situation bereitstehen, anpacken und die Dinge in kürzester Zeit perfekt umsetzen, was auch immer von ihnen verlangt wird: Masken, Schnelltests, Testzentren, Impfstoffverteilung, Impfungen in Apotheken und so weiter, Dinge, die wir zuvor in der Form noch nie gemacht hatten. Allen voran die spezialisierten Apotheken, die sich in ihren besonderen Arbeitsfeldern als gut aufgestellte, flexibel reagierende und hochkompetente Partner erwiesen haben. Ob diese Verlässlichkeit uns von der Politik langfristig ideell und materiell honoriert wird, steht auf einem anderen Blatt, sollte aber nachdrücklich eingefordert werden. Jedenfalls konnten wir in der Pandemie eindrucksvoll nachweisen, dass wir unseren öffentlichen Auftrag als persönlich geleitete Apotheken mit großem Engagement wahrnehmen.

Dazu benötigen wir dringend Unterstützung im Bereich der Personal­entwicklung. Das erfordert die Schaffung neuer Studienplätze, eine neue Approbationsordnung und zusätz­liche Ausbildungsplätze für PTAs. Wir haben gelesen, dass die Mehrzahl der selbstständigen Kolleginnen und Kollegen die Personalnot inzwischen als existenzbedrohend empfinden. Dieses Thema wird mehr und mehr in den Fokus rücken, ganz zwangs­läufig: Wenn unsere Leistungen gebraucht werden, und das hat sich ­zuletzt eindrucksvoll gezeigt, dann brauchen wir auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Aufgaben umsetzen. Hier spielt auch eine angemessene, konkurrenzfähige Vergütung eine maßgebliche Rolle: Wir müssen der Öffentlichkeit klarmachen, dass nicht nur der Pflege­bereich, sondern auch die pharmazeutischen Tätigkeiten ­angemessen bezahlt werden müssen, damit unsere Berufe, die vom Inhalt her sehr attraktiv sind, auch von der Honorierung her mithalten können. Hier stehen wir vor einer großen Aufgabe. |

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