Gesundheitspolitik

Kommentar: Die besten Tage kommen noch

Dr. Christine Ahlheim

Zwischen dem diesjährigen Deut­schen Apothekertag (DAT), der kommenden Mittwoch in München beginnt, und dem letztjähri­gen in Düsseldorf liegen Welten. War seinerzeit trotz Pandemie eine gewisse Aufbruchsstimmung zu verspüren, so werden dieses Mal vor allem die Probleme, die der russische Überfall auf die Ukraine ausgelöst hat, eine wichtige Rolle spielen. Auch wenn das offizielle Schwerpunkt­thema „Klimawandel, Pharmazie und Gesundheit“ ist – die drohenden Energieengpässe und die massiven Preiserhöhungen dürften die Delegierten derzeit deutlich mehr beschäftigen. Dazu kommt, dass Gesundheitsminister Lauterbach mit der Erhöhung des Kassenabschlags die Apotheken zusätzlich belasten will. Kaum anzunehmen, dass er sich – falls er seine Zusage einhält und beim DAT erscheint – eines Besseren belehren lässt.

Dennoch muss der Berufsstand versuchen, ein gewisses Maß an Optimismus aufzubringen. Kraft schöpfen können die Apotheker insbesondere durch den Blick zurück auf die Pandemie, in der sie bewiesen haben, was sie alles zu leisten vermögen. Und trotz der aktuellen Probleme sollten sie sich vor Augen halten, dass sie einigermaßen zuversichtlich nach vorne blicken können: Die pharmazeutischen Dienstleistun­gen und die Impfungen gegen COVID-19 und Grippe unterstreichen ihren Anspruch als Heil­berufler und auch bei der Einführung des E-Rezepts kommt ihnen eine tragende Rolle zu.

Wichtig ist, dass das Gros der Apotheker dabei mitzieht. Von München muss das Signal ausgehen, dass die Probleme beherrschbar sind und die öffentliche Apotheke ihre besten Tage noch vor sich hat. Dann sollte einem vor der Zukunft nicht bange sein.

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