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Wirtschaft
Wie läuft das Jahr?
Marktdaten der Apotheken bis Juli 2022
Der vorige Blick auf die Marktdaten des Apothekenpanels für die Vor-Ort-Apotheken endete mit der 26. Kalenderwoche am 3. Juli (siehe AZ 2022, Nr. 29, S. 5). Hier werden die 27. bis 30. Kalenderwoche betrachtet, also der Juli mit Ausnahme der ersten drei Tage.
Rx: langsam aufwärts
In der 27. Kalenderwoche war der Rx-Absatz in den Vor-Ort-Apotheken um 5,2 Prozent höher als im Vorjahr, in den beiden Folgewochen betrug das Plus nur 0,8 bzw. 0,9 Prozent. In der letzten Juliwoche war der Rx-Absatz um 0,9 Prozent niedriger als im Vorjahr. Der Rx-Umsatz war in allen Juliwochen höher als im Vorjahr – mit einem Plus zwischen 11,6 Prozent (27. Woche) und 2,6 Prozent (30. Woche). Damit zeigt der Juli gegenüber dem Vorjahr eine steigende Tendenz im Rx-Bereich, die allerdings zum Monatsende deutlich an Schwung verloren hat (siehe Abbildung 1). Daraufhin ergeben sich Zuwächse bei den kumulierten Werten bis Ende Juli: plus 4,5 Prozent beim kumulierten Rx-Absatz und plus 8,4 Prozent beim kumulierten Rx-Umsatz, jeweils im Vergleich zum Vorjahr. Auch im Vergleich zum letzten Vor-Corona-Jahr 2019 ergibt sich mittlerweile ein Zuwachs: plus 2,0 Prozent beim kumulierten Rx-Absatz und plus 18,2 Prozent beim kumulierten Rx-Umsatz bis Ende Juli.
OTC im Juli am Anfang stärker als am Ende
Im OTC-Bereich lagen die Absätze und Umsätze der Vor-Ort-Apotheken in den vier betrachteten Wochen durchgängig über den Vergleichswerten des Vorjahres, wobei dieser Zuwachs im Verlauf des Monats Juli geringer wurde. Der OTC-Absatz war zwischen 12,4 Prozent (27. Woche) und 6,1 Prozent (30. Woche) höher als im Vorjahr. Der OTC-Umsatz lag zwischen 12,2 Prozent (27. Woche) und 5,8 Prozent (30. Woche) über den Werten von 2021 (siehe Abbildung 2). Daraus ergeben sich bis Ende Juli ein Anstieg des kumulierten OTC-Absatzes um 18,8 Prozent und ein Anstieg des kumulierten OTC-Umsatzes um 14,3 Prozent, jeweils gegenüber dem Vorjahr. Anders sieht der Vergleich zu 2019 aus. Obwohl der Juli 2022 im OTC-Geschäft deutlich höhere Absätze und Umsätze als der Juli 2019 bot, liegen die kumulierten Werte für das laufende Jahr bis Ende Juli noch unter den Werten von 2019. Der kumulierte OTC-Absatz war um 7,3 Prozent geringer und der kumulierte OTC-Umsatz um 4,3 Prozent niedriger als 2019.
Absolute Daten: Juni etwas schwächer als Mai
Außerdem rechnet Insight Health absolute Absätze und Umsätze von Vor-Ort-Apotheken aus den Daten der Rechenzentren hoch. Dazu liegen nun Daten für den Juni vor. Demnach setzten die Vor-Ort-Apotheken im Juni 138,7 Millionen Einheiten ab und erzielten damit 5994,6 Millionen Euro Umsatz (Absätze siehe Abbildung 3; Umsätze siehe Abbildung 4). Das sind 1,2 Prozent weniger Absatz und 4,0 Prozent weniger Umsatz als im Mai, obwohl Mai und Juni jeweils 21 Arbeitstage (von Montag bis Freitag) hatten.
OTC-Umsatz: Plus vor Ort und Minus im Versand
Mittlerweile liegen auch die Daten zum Vergleich der Marktentwicklung von Vor-Ort- und Versandapotheken, die Insight Health in Zusammenarbeit mit DatamedIQ erhebt, für das erste Halbjahr 2022 vor. Im 12-Monats-Zeitraum von Anfang Juli 2021 bis Ende Juni 2022 betrug der OTC-Umsatz der Vor-Ort-Apotheken demnach 8983 Millionen Euro, gemessen an realen Apothekenverkaufspreisen. Dies waren 4,6 Prozent mehr als im Kalenderjahr 2021. Dagegen sank der OTC-Umsatz der Versender im betrachteten 12-Monats-Zeitraum auf 2581 Millionen Euro und damit um 0,8 Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Damit scheint der vorher bestehende Aufwärtstrend der Versender in dieser Betrachtung gebrochen. Allerdings betrifft dies nur die umsatz- und nicht die absatzbezogene Betrachtung. Es bleibt abzuwarten, ob dies eine Trendwende darstellt.
Weniger als 1 Prozent GKV-Rx-Anteil im Versand
Der Vergleich zwischen Vor-Ort- und Versandapotheken in den „KV 45“-Daten des Bundesgesundheitsministeriums zeigt keine neue Entwicklung. Die Daten liegen nun für das erste Quartal 2022 vor. Demnach setzten die Apotheken im ersten Quartal 12.351,7 Millionen Euro mit Arznei- und Verbandmitteln in der vertragsärztlichen Versorgung der GKV um. Im ausländischen Versand waren es 90,1 Millionen Euro. Der Marktanteil des ausländischen Versandes beträgt damit 0,73 Prozent. Im Vorjahr waren es 0,76 Prozent. Doch keine der vorliegenden Statistiken gibt an, welchen Umsatz die Versender mit Rx-Arzneimitteln für Selbstzahler erzielen. |
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