Gesundheitspolitik

Kommentar: Die Apotheke als Drehkreuz

Kommentar von Christine Ahlheim

Das im Jahr 2014 verabschiedete Perspektivpapier 2030 ist in die Jahre gekommen und wurde nun von der ABDA runderneuert. Das war auch notwendig, denn in den vergangenen sieben Jahren hat sich viel getan. Zudem ist der Zeitpunkt, mit einem Update an die Öffentlichkeit zu treten, günstig gewählt. Zum einen kommt die seit Dezember regierende Ampelkoalition allmählich in den Arbeitsmodus. Da ist es gut, öffentlichkeitswirksam zu zeigen, was der Berufsstand leistet und in Zukunft leisten möchte. Zum anderen haben wir rund zwei Jahre Pandemie hinter uns, bei deren Bewältigung die Apotheken eine tragende Rolle gespielt haben und immer noch spielen. Mit diesem Pfund können sie nun auch wuchern, wenn es um ihre Zukunft geht.

Dabei stellt das neue Perspektivpapier neben dem Ausbau der Leistungen für die Patienten auch den Ausbau der heil­beruflichen Zusammenarbeit in Aussicht. Vielversprechend ist hier der Ansatz, dass die Apotheken zukünftig als „Drehkreuz“ agieren sollen, indem sie verstärkt Managementaufgaben zwischen Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wahrnehmen. Dadurch soll die verlässliche Arzneimittelversorgung der Menschen sichergestellt und damit die Patientenversorgung optimiert werden. Die tägliche Praxis zeigt, dass an diesen Schnittstellen einiges im Argen liegt. Die Apotheken vor Ort könnten hier viel Nutzen stiften. Voraussetzung ist allerdings, dass die Politik bereit ist, dies auch zu honorieren.

Jetzt sollen aus dem Papier Handlungsfelder für die konkrete berufspolitische Arbeit abgeleitet werden. Auf die Umsetzung darf man gespannt sein.

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