Wirtschaft

Jeder Zweite kennt Bestellplattformen

BAH-Umfrage: Das größte Potenzial liegt bei den 30- bis 39-Jährigen

cha | Bestellplattformen sollen Vor-Ort-Apotheken die Möglichkeit bieten, in der digitalen Welt präsent zu sein. Doch wie bekannt sind die Plattformen in der Bevölkerung, in welchem Ausmaß werden sie genutzt? Antworten darauf gibt der BAH-Gesundheitsmonitor.

Dazu wurden im März 2022 von NielsenIQ im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) 1006 Personen befragt. Da die Befragung online stattfand, ist von einer gewissen Verzerrung der Ergebnisse zugunsten von Internet-affinen Menschen auszugehen.

Für die Vor-Ort-Apotheken besonders spannend ist die Frage, inwieweit Bestellplattformen in der Bevölkerung überhaupt bekannt sind. Das ist bei der Hälfte der Teilnehmer der Fall: Auf die Frage „Kennen Sie die Möglichkeit, über digitale Bestellplattformen Arzneimittel online zu bestellen und diese dann bei Ihrer Apotheke vor Ort abzuholen oder per Botendienst geliefert zu bekommen?“ gaben 20 Prozent der Befragten an, diese zu kennen und zu nutzen. Weitere 30 Prozent kennen die Möglichkeit zwar, aber nutzen sie nicht. Knapp jeder Vierte kennt die Plattformen nicht, würde sie in Zukunft jedoch gerne nutzen. Ein gutes Fünftel kennt sie nicht und möchte sie auch nicht nutzen.

Besonders groß ist das Potenzial bei den 30- bis 39-Jährigen: Hier kennen und nutzen 40 Prozent der Befragten die Bestellplattformen, weitere 31 Prozent kennen sie, aber nutzen sie nicht, und 19 Prozent kennen sie nicht, würden sie aber nutzen. Das ist insofern wenig erstaunlich, als diese Altersgruppe mitten in der „Rushhour des Lebens“ steckt und dank Kindern und Karriere wenig Zeit, aber einen nicht zu unterschätzenden Bedarf an Medikamenten und Gesundheitsprodukten hat.

Doch wie bekannt und wie stark genutzt sind die verschiedenen Plattformen? Sowohl bei der Bekanntheit als auch bei der Nutzung steht ihreapotheken.de vom Zukunftspakt Apotheke, zu dem u. a. die Noweda und der Burda-Verlag gehören, auf Platz 1. Bei 40 Prozent derjenigen Befragten, die Bestellplattformen überhaupt kennen, ist ihreapotheken.de bekannt, 17 Prozent nutzen das Angebot auch (s. Abb.). An zweiter Stelle folgt die von Phoenix und Noventi ins Leben gerufene Plattform gesund.de, auf dem dritten Platz liegt die Plattform des Deutschen Apothekerverbandes mein-apothekenmanager.de. Deutlich abgeschlagen sind die Lieferdienste First A und Mayd.

Abb.: Bekanntheit und Nutzung von Apotheken-Bestellplattformen 
Basis: Alle Befragten, die Bestellplattformen kennen (n = 505)

Wenig erstaunlich ist, dass die Bekanntheit der Plattformen mit zunehmendem Alter sinkt. So kennt mehr als die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen aus der Teilgruppe derer, denen die Plattformen überhaupt ein Begriff sind, ihreapotheken.de. Bei den 50- bis 59-Jährigen sind es dagegen nur 28 Prozent. Einen Ausreißer gibt es allerdings in der Gruppe der ab 60-Jährigen: Hier kennen 41 Prozent die Plattform. Dabei dürfte eine Rolle spielen, dass Apothekenkundenzeitschriften sich in dieser Generation außerordentlicher Beliebtheit erfreuen und der Zukunftspakt mit „My Life“ mit einem eigenen Angebot in den Apotheke präsent ist. |

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