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Aus den Ländern
Traun wir uns!
DGKPha fordert mehr Raum für Klinische Pharmazie
Während die interprofessionelle Arbeit zwischen Arzt und Apotheker in anderen Ländern bereits zum Inventar gehört, steckt sie hierzulande noch in den Kinderschuhen. Wichtige Tipps und Tricks, wie man die Kommunikation zwischen den Gesundheitsberufen, die beide grundsätzlich positiv gegenüber einer Zusammenarbeit eingestellt sind, verbessern kann, lieferte Dr. Marina Weißenborn. Und die Mühe lohnt sich: Eine gute Kooperation zwischen allen Beteiligten (Arzt, Apotheker, Patient aber auch Pflegekräften und MFA, PTA etc.) macht in klinischen (z. B. Verbesserung von Hypertonie und Diabetes mellitus) und patientenorientierten Endpunkten (z. B. verbesserte Adhärenz und Lebensqualität), aber auch in Form von Kosteneinsparungen bemerkbar. Ob tatsächlich auch Hospitalisierungen vermieden werden können, ist wissenschaftlich nicht belegt. Wer sich eine standardisierte Vorlage für eine gute Zusammenarbeit wünscht, wird leider enttäuscht: Vielmehr sind Eigeninitiative und individuelle Absprachen gefragt, deren Eckpunkte sich am besten im Zuge einer persönlichen Vorstellung und gegenseitigem Kennenlernen festlegen lassen. Dort können leicht in den Arbeitsalltag integrierbare Aufgaben und Verantwortungen definiert werden. Es stehen bereits jetzt einige Werkzeuge für eine erfolgreiche Kommunikation zur Verfügung. So liefert unter anderem ein im Modellprojekt Armin entwickelter Algorithmus wichtige Anhaltspunkte, wie bei der Zusammenarbeit im Medikationsmanagement vorgegangen werden könnte. Aber auch eigens entwickelte Faxvorlagen, die bei organisatorischen, medikationsbezogenen oder patientenbezogenen Anfragen eingesetzt werden, können ein wertvolles Werkzeug sein. Mit Blick auf die Zukunft könnte die elektronische Patientenakte, das KIM-Modul (ein Tool zur Übermittlung von Daten via Mail zwischen verschiedenen Gesundheitsberufen) sowie ein eigens für die Telematikinfrastruktur (TI) entwickelter Messenger, der Pfleger, Arzt, Apotheker und Patient miteinander verbindet, zu einer guten Kommunikation beitragen. Weißenborn betonte aber auch, dass gute Zusammenarbeit ihre Zeit braucht, bevor man erste Früchte sieht. Sie befürwortet daher die zahlreichen Projekte auf universitärer Ebene, die Medizin- und Pharmaziestudierende schon vor dem Start ins Arbeitsleben bei gemeinsamen Veranstaltungen, Fallbesprechungen und Hospitationen zusammenführen. Dort können die Studierenden die jeweiligen Kompetenzen und Bedürfnisse des anderen kennenlernen und gemeinsam überlegen, wie sie sich künftig gegenseitig im Arbeitsalltag unterstützen können.
Den Berufsnachwuchs in die Medikationsanalyse einbinden
Auch Dr. Dorothee Dartsch betonte in ihrem Vortrag „Quo vadis Medikationsmanagement?“, wie wichtig es ist, bereits den Berufsnachwuchs an die Medikationsanalyse heranzuführen. Das sollte schon in der universitären Ausbildung beginnen: In den Pharmazeutischen Instituten gilt es, die Forschung zu pharmazeutischen Dienstleistungen stärker zu forcieren. Die Ausbildungsinhalte müssen mehr berücksichtigen, dass 80% der Absolventen patientennah arbeiten werden. „Logistik können auch andere“, Medikationsmanagement sei das Feld, in dem die Apotheker sich positionieren müssen, so Dartsch. In jeder öffentlichen Apotheke sollte die klare Botschaft zum Selbstverständnis als Heilberuf gesendet werden. Dartsch forderte jede Apothekerin und jeden Apotheker auf, sich in den Fachgesellschaften zu engagieren, die Medikationsanalyse bekannter zu machen und sich noch stärker für die klinisch-pharmazeutische Fokussierung in der Aus-, Fort- und Weiterbildung einzusetzen. Aber auch an die ABDA ging ein Appell: Die Standesführung sollte durch die Gestaltung von Standards für Klarheit und eine homogene Qualität der Leistung sorgen. Notwendig werden aber auch Standards für eine Dokumentation, die einer Evaluation standhält und die Basis schafft für eine Abrechnungsfähigkeit. Durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit sollte die Gesellschaft breit über das Anliegen und den Ablauf einer Medikationsanalyse informiert werden. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Professionen und den Patientenvertretungen sollte gemeinsam weiterentwickelt werden: Aktiv Feedback einholen und hinterfragen, warum Ärzte oder Patienten unwillig sind und welche Bedürfnisse sie haben. Isabel Waltering schloss als Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Klinische Pharmazie die Veranstaltung mit klaren Worten: „Traun wir uns, bringen wir es voran!“ Und mit „wir“ meinte und forderte Waltering ein geschlossenes gemeinsames Handeln der Apotheker im Krankenhaus und in der Offizin. |
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