- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 47/2021
- Einen Gömböc für Bioä...
Aus der Hochschule
Einen Gömböc für Bioäquivalenzforscher
Die Frankfurt Foundation Quality of Medicines verleiht Lifetime Achievement Award
Für die Gründer der Frankfurt Foundation Quality of Medicines, Prof. Dr. Henning Blume und Dr. Dagmar Walluf-Blume, war es ein ganz besonderes Ereignis: Am 13. November 2021 konnte erstmalig der Lifetime Achievement Award im Gästehaus der Goethe Universität Frankfurt persönlich im Rahmen einer Feierstunde verliehen werden. Nach der Begrüßung durch den Stiftungsvorstand und einer Grußadresse durch Prof. Dr. Jürgen Bereiter-Hahn, dem Vorsitzenden der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität, machte Prof. Dr. Jennifer Dressman, Frankfurt, in ihrem Vortrag noch einmal deutlich, warum die Qualitätssicherung von Arzneimitteln so wichtig ist und dass selbst in Deutschland hier noch einiges im Argen liegt. Sie forderte ein verstärktes Engagement für eine Ausweitung der Wirkstoffherstellung und der Arzneimittelproduktion in Deutschland und wünschte sich, dass sich das Zentrallabor Deutscher Apotheker wieder entsprechend positioniert. Weiterhin verwies sie darauf, dass die zuständigen Behörden schon personell nicht so ausgestattet sind, dass sie beispielsweise alle Änderungsanträge im Rahmen des Lebenszyklus eines Arzneimittels ausreichend prüfen könnten. Lösungen sind gefragt.
Der Stiftungsgründer Professor Blume selbst hatte sich als Leiter des ZL in den 1980er- und 1990er-Jahren vor allem mit Bioäquivalenzuntersuchungen von Generika einen Namen gemacht. Und so verwundert es nicht, dass mit Professor Morais ein Wissenschaftler mit dem Lifetime Achievement Award und damit für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde, der entscheidend dafür gesorgt hat, dass die Kriterien zur vergleichenden Beurteilung der Bioverfügbarkeit/Bioäquivalenz von systemisch wirkenden Arzneimitteln erarbeitet und in Form von Richtlinien auf EU-Ebene eingeführt wurden.
Der „Stehaufmännchen“-Award
Für den Award hat die Stiftung eine Skulptur in Form eines Gömböc gewählt. Es handelt sich dabei um einen Körper mit homogener Masseverteilung, der nur zwei Gleichgewichtspunkte aufweist, von denen einer stabil und einer instabil ist. Der faustkeilartige Körper verhält sich dabei ähnlich einem Stehaufmännchen – das jedoch bekanntlich eine ungleichmäßige Masseverteilung mit größerem Gewicht im Fußbereich besitzt und erst dadurch seine spezielle Eigenschaft erreicht – und ist das Resultat der Forschung von zwei ungarischen Mathematikern. Sie wollten die herrschende Lehrmeinung, dass jede dreidimensionale Figur mindestens vier Gleichgewichtspunkte aufweist, meist zwei stabile und zwei instabile, widerlegen. Ihre Hypothese eines homogenen Körpers mit nur zwei Gleichgewichtspunkten konnten sie nach jahrelanger mathematischer Forschung in Form des „Gömböc“ (göm [ungarisch] = Kugel) bestätigen. Auch eine wissenschaftliche Meisterleistung. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Dieter Steinhilber, Frankfurt, in seiner Funktion als Präsident der European Federation for Pharmaceutical Sciences (EUFEPS).
Preis für Sartan-Forschung
Schon im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) war ein gemeinsam von der Frankfurt Foundation Quality of Medicines und der DPhG ausgelobter Preis zur Förderung der Arzneimittelqualität an Juniorprofessor Dr. Oliver Scherf-Clavel von der Universität Würzburg verliehen worden. Die Übergabe der Urkunde fand im Rahmen der Feierstunde statt. DPhG-Präsidentin und Vorstandsmitglied der FFQM, Prof. Dr. Dagmar Fischer, Erlangen, stellte den Preisträger vor. Scherf-Clavel ist Mitglied des Arbeitskreises von Prof. Dr. Ulrike Holzgrabe. Die Auszeichnung erhielt er für seine Forschungen rund um kontaminierte Sartane. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.