DAZ aktuell

Roche versucht Schadensbegrenzung

Kooperation mit Zur Rose verärgert Apotheker

cm/ral | Der Diabetes-Spezialist Roche kooperiert bei der Betreuung von Menschen mit Diabetes mellitus mit der DocMorris-Mutter Zur Rose – sehr zum Ärger der niedergelassenen Apotheker. In einem Brief hat das Unternehmen nun versucht, seine Beweggründe zu erklären.

Ende Oktober informierte Roche über eine neue Kooperation: Gemeinsam mit der DocMorris-Mutter Zur Rose wolle das Unternehmen Menschen mit Diabetes mellitus und deren betreuende Personen im täglichen Therapiemanagement unterstützen. Das haben einige Apotheker Roche offenbar übel genommen. Es sei „sehr deutlich geworden, dass dies bei vielen unserer Kunden in den Vor-Ort-Apotheken Fragen aufgeworfen hat und teilweise auch sehr kritisch beurteilt wird“, schreibt Roche jetzt in einem Brief an die Apotheken. „Es ist uns daher besonders wichtig, ­Ihnen mehr Hintergrundinformationen zu geben, was wir im Rahmen der Kooperation mit Zur Rose vorhaben“, betont das Unternehmen. Unterzeichnet ist das Schreiben von Geschäftsführer James Fischer und Oliver Karpf für die Vertriebsleitung. Die Information, die dann folgt, fällt allerdings recht dürftig aus. Dem Brief zufolge besteht das Ziel „zum einen darin, einen Beitrag zu leisten, die Zahl der nicht diagnostizierten Menschen mit Diabetes in Deutschland weiter zu reduzieren. Zudem möchten wir auf Bedürfnisse von Menschen mit Diabetes, die ihre Erkrankung bereits heute digital managen, eingehen und sie auf diesem Weg unterstützen.“ Gemeinsam mit Zur Rose werde Roche nun erarbeiten, wie eine Zusammen­arbeit zum Wohl der Patienten, die ­vorwiegend digital agieren, aussehen kann. Offen bleibt, weshalb dieses Ziel die Kooperation mit einem Arzneimittelversender nötig macht.

Gleichzeitig unterstreicht Roche, den Präsenzapotheken weiterhin eng verbunden bleiben zu wollen. „Unser Anliegen ist seit vielen Jahren eine konstruktive und gute Zusammenarbeit mit ihnen als Apothekerinnen und Apothekern. Wir sehen in Ihnen und den Vor-Ort-Apotheken einen verlässlichen und wichtigen Partner in der Diabetesversorgung in Deutschland – heute und auch in Zukunft.“ Die persönliche Be­ratung werde weiter essenziell wichtig bleiben und die Präsenzapotheken schafften einen echten Mehrwert für Kundinnen und Kunden mit Diabetes. |

Das könnte Sie auch interessieren

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Roche schließt Kooperation mit Accenture

Digitales Diabetes-Ökosystem

Interview Fabian Vaucher, Präsident Schweizer Apothekerverband

„Was zur Rose macht, hat mit Versorgung nichts zu tun“

Zusammenschluss als Joint Venture

Pro AvO und Phoenix planen Mega-Plattform

Der sonderbare Meinungswandel der Katharina J.

Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.