DAZ aktuell

Bloß kein übertriebener Aktionismus

LAV Baden-Württemberg mahnt zur Umsicht bei der Portalwahl

jb/ral | Die Präsidentin des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg, Tatiana Zambo, rät Apothekern eher noch nicht, sich allzu vielen kostenpflichtigen E-Rezeptportalen anzuschließen. Das machte sie bei der Herbstsitzung des LAV deutlich.

Vor knapp zwei Wochen traf sich der Landesapothekerverband Baden-Württemberg zu seiner Herbstsitzung. Eines der großen Themen war das E-Rezept. „Wir wollen alle Apotheken E-Rezept-ready machen“, gab LAV-Präsidentin Tatiana Zambo den Kurs vor, räumte aber ein, dass man noch nicht wisse, wann genau die ersten echten E-Rezepte in die Apotheken kommen werden. Den 1. Januar 2022 als Stichtag hält Zambo eher für unrealistisch. „Machen Sie sich darauf gefasst, dass das E-Rezept zunächst noch als Papierausdruck in die Apotheken kommen kann“, meinte sie.

Im Hinblick auf die Portale, die derzeit beworben werden, riet Zambo, von übertriebenem Aktionismus abzusehen: „Zum aktuellen Zeitpunkt können wir den Apotheken eher noch nicht raten, sich auf allzu vielen Portalen für das E-Rezept gleichzeitig kostenpflichtig anzumelden.“ Apotheker sollten bei ihren Überlegungen zudem berücksichtigen, dass mit der kostenfreien App der Gematik „Das E-Rezept“ in Verzahnung mit dem Apothekenportal sowie der Patientenplattform unter www.mein-apothekenmanager.de bereits eine Lösung bereitstehe, die die nötigen Services abbilden könne.

Bekanntermaßen soll das Portal künftig von einer Gesellschaft namens GEDISA betrieben werden, die unter dem Dach des DAV durch die Landesapothekerverbände gegründet werden soll. Auch der LAV Baden-Württemberg will sich an GEDISA beteiligen und sammelt bereits Geld von seinen Mitgliedern ein – das Finanzvolumen für das Projekt beläuft sich in den ersten drei Jahren der Aufbauphase auf rund neun Millionen Euro jährlich. Diese Summe soll proportional auf die beteiligten Verbände verteilt werden. Tatjana Zambo und LAV-Geschäftsführerin Ina Hofferberth machten erneut und wie bereits zuvor auf der LAV-Mitgliederversammlung deutlich, dass dies nicht aus dem normalen LAV-Haushalt finanziert werden könne. Daher habe der LAV-Vorstand im Rahmen seiner Entscheidungs­kompetenz beschlossen, eine Sonderumlage zu erheben, so Zambo. |

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