Foto: bonniemarie/AdobeStock

Infektiologie

Kommt die Doppel-Welle?

Die Grippeschutzimpfung ist jetzt wichtiger denn je

Das Robert Koch-Institut rechnet in der Herbst-Winter-Saison 2021/22 mit einer großen Zahl an Influenza-Erkrankungen. Eine wichtige Präventionsmöglichkeit ist die Impfung. Doch was ist in Corona-Zeiten bei der Grippeschutzimpfung zu beachten? Welche neuen Impfstoffe sind verfügbar, und wie können vulnerable Bevölkerungsgruppen besser geschützt werden? Diese und weitere Fragen beantworten Experten beim Grippe-Gipfel des Deutschen Apotheker Verlages. | Von Claudia Bruhn

Wegen der Kontaktbeschränkungen zirkulierten in der vergangenen Erkältungssaison in der Bevölkerung nicht nur deutlich weniger Influenza-Viren, sondern auch weniger Erreger von Atemwegsinfektionen wie beispielsweise das respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Dies hat laut Robert Koch-Institut (RKI) zu einer allgemein reduzierten Grund­immunität geführt. Weil im Vergleich zum Vorjahr in der aktuellen Herbst-Winter-Saison deutlich weniger Kontakt­beschränkungen gelten, rechnen Experten mit einem parallelen Anstieg von SARS-CoV-2- und Influenza-Infektionen sowie anderer Infektionen der Atemwege. Damit könnte die Krankheitsbelastung in der Bevölkerung deutlich zunehmen.

Für wen empfiehlt die STIKO die Grippeimpfung?

Die Ständige Impfkommission am RKI (STIKO) empfiehlt die Grippeschutzimpfung als Standardimpfung allen Personen ab dem 60. Lebensjahr. Leider liegt die Impfquote in dieser Altersgruppe deutlich unter der EU-Empfehlung (s. Abb. 1).

Abb. 1: Influenza-Impfquote (%) von 2008/2009 bis 2019/2020. Die EU-Empfehlung für die Durchimpfungsrate bei der Grippeschutzimpfung liegt bei 75%. Von dieser Zahl ist Deutschland noch weit entfernt, außerdem gibt es noch immer ein Ost-West-Gefälle [10].

Als Indikationsimpfung gilt die Empfehlung für Menschen ab sechs Monaten, die wegen einer Grunderkrankung ein höheres gesundheitliches Risiko besitzen. Zu diesen Grundleiden zählen chronische Erkrankungen der Atmungs­organe (einschließlich Asthma und COPD), chronische Herz-, Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, Stoff­wechsel­erkrankungen wie Diabetes mellitus, chronische neurologische Erkrankungen (z. B. multiple Sklerose) sowie angeborene oder erworbene Immunschwäche (z. B. Aids). Auch Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie Menschen, die für Haushaltsangehörige eine Infektionsquelle sein könnten, sollten sich impfen lassen. Für Schwangere gilt die Impfempfehlung der STIKO ab dem zweiten Trimenon, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung wegen eines Grundleidens bereits ab dem ersten. Nicht zuletzt ist die Grippeimpfung für die genannten Bevölkerungs­gruppen auch eine Reiseimpfung. Eine berufliche Indikation für die Grippeschutzimpfung haben laut STIKO Berufsgruppen mit erhöhtem Infektionsrisiko wie medizinisches Personal oder Personen in Berufen mit intensivem Publikumsverkehr. Außerdem sind auch Menschen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln stärker gefährdet. Wenn sich Angehörige aller genannten Gruppen für eine Influenza-Impfung entscheiden würden, läge der Impfstoffbedarf pro Saison laut STIKO bei etwa 40 Millionen Impfdosen. Weiterhin verweist die Kommission darauf, dass die Grippeschutzimpfung auch für weitere Personen in Abhängigkeit von ihrer individuellen gesundheitlichen Situation sinnvoll sein kann, auch wenn diese in den Empfehlungen nicht genannt sind. So bieten beispielsweise viele Arbeitgeber ihren Angestellten die Influenza-Impfung an, um Erkrankungen und dem damit verbundenen Arbeitsausfall vorzubeugen. In diesen Fällen sollte mit der jeweiligen Krankenkasse die Kostenübernahme geklärt werden.

Parallel gegen Corona und Grippe impfen?

Zu Beginn der COVID-19-Impfkampagne hatte die STIKO empfohlen, zwischen der Corona-Impfung und anderen Impfstoffen vorsichtshalber einen Mindestabstand von 14 Tagen einzuhalten. Ein Hintergrund dafür war, dass Impfreaktionen dann eindeutiger der jeweiligen Impfung zu­geordnet werden konnten. Kürzlich hat die STIKO erklärt, dass jetzt gegen eine simultane Verabreichung von COVID-19-Impfstoffen und anderen Totimpfstoffen keine Bedenken mehr bestehen, weil mittlerweile umfangreiche Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit der in Deutschland zugelassenen COVID-19-Impfstoffe vorliegen. Als optimalen Zeitraum für die Grippeimpfung empfiehlt das RKI die Monate Oktober und November. Gründe, in diesem Jahr besonders frühzeitig mit der Influenza-Impfung zu beginnen, sieht die Behörde nicht. Auch im späteren Verlauf der Influenza-Saison könne eine Impfung noch sinnvoll sein, zumal sich der Impfschutz innerhalb von ein bis zwei Wochen aufbaut.

Welche Influenza-Impfstoffe stehen zur Verfügung?

Mitte August 2021 startete das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) mit der Freigabe der Grippeimpfstoffe für die Saison 2021/22. Auf den Webseiten des PEI sind Informationen über die zugelassenen Impfstoffe öffentlich zugänglich. In dieser Grippesaison gibt es bei den Präparaten einige Neu- und Weiterentwicklungen. Die aktuell empfohlenen Impfstoffe sind tetravalent und schützen gegen einen weiteren B-Stamm im Vergleich zu den früheren trivalenten Vakzinen. Es gibt Impfstoffe, die explizit eine Zulassung für die Schwangerschaft und für Kinder ab sechs Monaten besitzen, wie Vaxigrip Tetra® 2021/2022 (Sanofi Pasteur). Andere Hersteller geben in ihren Fachinformationen nur einen Hinweis auf einen möglichen Einsatz bei Schwangeren. Für ältere Patienten stehen adjuvantierte und Hochdosis-Impfstoffe zur Verfügung, die der reduzierten Immunantwort in dieser Altersgruppe eine höhere Wirksamkeit entgegensetzen. Die meisten Vakzine werden traditionell in bebrüteten Hühnereiern aus gesunden Tierbeständen erzeugt und sind somit Ei-basiert. Jetzt steht zusätzlich ein in Säugerzellkulturen hergestellter Impfstoff zur Verfügung. Für Kinder und Jugendliche gibt es außerdem ein nasal zu verabreichendes Vakzin (s. Tab.). Der rekombinante, mithilfe von Insekten-Zelllinien hergestellte Impfstoff Supemtek® (Sanofi Pasteur, ab 18 Jahren) wurde erst im November 2020 zugelassen und wird erst in etwa zwei Jahren verfügbar sein, so berichtete Prof. Dr. med. Tino Schwarz, Chefarzt am Institut für Labormedizin und Impfzentrum des Klinikums Würzburg Mitte, in seinem Vortrag auf dem Grippe-Gipfel (s. Kasten „Grippe-Gipfel“).

Tab. 1: Zugelassene Grippeimpfstoffe der Saison 2021/2022 [5, 16]
Impfstoff (Hersteller)
Stoffgruppe
Indikationsgruppe
Applikationsart
Besonderheit
Afluria® Tetra 2021/2022 (Seqirus)
Ei-basiert
ab 18 Jahren
intramuskulär
Efluelda® 2021/2022 (Sanofi Pasteur)
Ei-basiert
ab 60 Jahren
intramuskulär, subkutan
Hochdosis
Fluad® Tetra 2021/2022 (Seqirus)
adjuvantiert, Ei-basiert
ab 65 Jahren
intramuskulär
Adjuvans: MF59C.1, Haupt­bestandteil: Squalen
Flucelvax® Tetra 2021/2022 (Seqirus)
Zellkultur-basiert
ab zwei Jahren
intramuskulär
vermehrt in MDCK-Zellen (Madin Darby Canine Kidney (Säugetierzelllinie); ohne Hühnereiweiß
Fluenz® Tetra 2021/2022 ­(Astra Zeneca)
Ei-basiert
von zwei bis einschließlich 17 Jahren
nasal
Nasenspray
Influsplit Tetra 2021/2022 (GlaxoSmithKline)
Ei-basiert
ab sechs Monaten
intramuskulär
Influvac Tetra® 2021/2022 (Mylan)
Ei-basiert
ab sechs Monaten
intramuskulär oder tief subkutan
Vaxigrip Tetra® 2021/2022 (Sanofi Pasteur)
Ei-basiert
ab sechs Monaten
intramuskulär oder subkutan
Xanaflu Tetra® 2021/2022 (Mylan)
Ei-basiert
ab sechs Monaten
intramuskulär oder tief subkutan

Grippe-Gipfel

Der Deutsche Apotheker Verlag bietet seit 1. Oktober 2021 ein digitales Fortbildungsprogramm zum Thema Influenza an. Beim Grippe-Gipfel erhalten Sie in vier spannenden Vorträgen vielfältige medizinische und pharmazeutische Informationen rund um die Impfung und Beratungstipps für die Praxis. Die Vorträge sind kostenlos und von Oktober 2021 bis Juli 2022 flexibel aufrufbar:

  • Prof. Dr. med. Thomas Weinke: „Influenza-Impfung in Zeiten von Corona“
  • Prof. Dr. med. Tino Schwarz und Dr. med. Markus Frühwein: „Bunte Impfstoffvielfalt: Gemeinsamkeiten, Unterschiede und aktuelle Weiterentwicklungen“
  • Dr. George Kassianos und Prof. Dr. med. Tino Schwarz: „Blick über den Tellerrand: Machen es andere Länder besser?“
  • Dr. med. Hanna Zappe und Josef Kammermeier: „Grippeschutz in der Beratung: Tipps, Tricks und Bedeutung im Alltag“

Durch Lernerfolgskontrollen können Sie insgesamt vier BAK- und CME-Zertifizierungspunkte sammeln.

Hier gelangen Sie zu dem Online-Programm:

akademie.dav-medien.de/grippe-gipfel/

Hilfsstoffe sind nicht gefährlich

Wie bei allen anderen Impfungen gibt es auch gegen die Grippeschutzimpfung eine Reihe von Vorbehalten. So wird von Impfskeptikern häufig argumentiert, dass die Vakzine Zusatzstoffe wie Aluminium oder Quecksilber enthalten, die chronische Erkrankungen auslösen können. Dieses Argument lässt sich in der Beratung von Impfskeptikern leicht entkräften, da die in Deutschland zugelassenen Grippeimpfstoffe weder Aluminium- noch Quecksilberverbindungen enthalten. Das Adjuvanz MF59®, welches im Impfstoff Fluad® Tetra eingesetzt wird, ist eine gepufferte Öl-in-Wasser-Emulsion mit Squalen und den nichtionischen Tensiden Tween 80 und Span 85. Squalen ist ein natürliches Zwischenprodukt des humanen Cholesterol-Stoffwechsels, das über die Niere ausgeschieden wird. Diese Substanz ist außerdem Bestandteil vieler Nahrungsergänzungs- und Lebensmittel (z. B. Olivenöl, Fischöl). Über diesen Weg wird Squalen täglich in weitaus größeren Mengen aufgenommen als über die einmalige Impfung. Im Impfstoff kann MF59® nach der Injektion das Ausmaß und die Bandbreite der Injektion verstärken, zum Beispiel durch Aktivierung von Monozyten, Makrophagen und dendritischen Zellen, die Chemokine ausschütten, um noch mehr Immun­zellen anzulocken.

Schützt die Grippeimpfung auch vor Demenz?

Foto: Gabriele Rohde/AdobeStock

In einer retrospektiven Kohortenstudie wurde untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen regelmäßigen Grippeschutzimpfungen und dem Risiko für die Entwicklung einer Demenz gibt. Die Wissenschaftler der St. Louis University Medical School (USA) analysierten dazu die Daten von mehr als 123.700 ehemaligen US-amerikanischen Militärangehörigen aus den Jahren 2009 bis 2019. Die Teilnehmer waren überwiegend weiß (91,6%) und männlich (96,2%), ihr Durchschnittsalter lag bei 75,5 Jahren. Mit statistischen Methoden wurde das Demenzrisiko der Geimpften (n = 66.822) mit dem Risiko ungeimpfter ehemaliger Soldaten (n = 56.925) verglichen. Insgesamt 15.933 Veteranen hatten im Beobachtungszeitraum von 80 bzw. 81 Monaten eine Demenz entwickelt. Nachdem die Autoren Störfaktoren, die das Demenzrisiko beeinflussen können (z. B. Alter und Geschlecht) eliminiert hatten, war das Risiko für eine Demenzerkrankung bei Geimpften signifikant geringer als bei Ungeimpften (Hazard Ratio [HR] = 0,86; 95%-Konfidenzintervall [KI] = 0,83 - 0,88, p = 0,016). Festgestellt wurde außerdem ein Unterschied bei der Impfhäufigkeit. Während Teilnehmer mit einer, zwei oder drei bis fünf Impfungen im besagten Zeitraum ein ähnliches Demenzrisiko aufwiesen wie Ungeimpfte, war es bei Veteranen mit mindestens sechs Impfungen um 12% verringert (HR = 0,88; 95%-KI = 0,83 - 0,94). Laut einer Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) ist dies nicht die erste Untersuchung, die einen positiven Zusammenhang zwischen Impfungen (auch gegen andere Infektionskrankheiten wie Diphtherie oder Tetanus) und dem Demenzrisiko aufgezeigt hat. Um diese Hypothese zu stützen, sind jedoch weitere Untersuchungen nötig. Dies betont die Fachgesellschaft, da epidemiologische Studien keine Beweiskraft haben. Eine mögliche Erklärung gibt es allerdings schon: So konnte im Tiermodell gezeigt werden, dass sich nach einer Impfung die Aktivität von Mikroglia-Zellen, den Immunzellen des Gehirns, erhöht und Beta-Amyloid verstärkt abgebaut wird. Wenn sich die Hypothese, dass Impfungen vor Demenz schützen können, durch Studien bestätigen lässt, stünde eine risikoarme und kostengünstige Präventionsmaßnahme zur Verfügung, die weltweit genutzt werden könnte, so das Fazit der Studienautoren [14, 15].

Immunoseneszenz – wie können Ältere besser geschützt werden?

Als Immunoseneszenz wird das allmähliche Nachlassen der Leistungsfähigkeit des Immunsystems im höheren Lebensalter bezeichnet. Es kommt zur Verringerung der Anzahl der naiven T-Zellen und zu einem Anstieg der Gedächtnis-T-Zellen. Daraus resultiert eine geringere Immunantwort auf neue Erreger wie beispielsweise neue Influenza-Viren. Deswegen hatte das RKI bereits Anfang 2021 die Empfehlung veröffentlicht, dass Menschen ≥ 60 Jahren einen Hochdosis-Grippeimpfstoff mit der aktuellen WHO-Antigenkombination erhalten sollen. Der bisher einzig verfügbare Hochdosis-Impfstoff (Efluelda®) enthält im Vergleich zu allen anderen Grippeimpfstoffen die vierfache Antigenmenge. Durch eine Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums, die bis zum 31. März 2022 gültig ist, können jedoch in dieser Altersgruppe auch andere tetravalente Impfstoffe eingesetzt werden. Dazu zählt beispielsweise der adjuvantierte, quadrivalente Impfstoff Fluad® Tetra, der in dieser Saison erstmalig in Deutschland vermarktet wird und ab 65 Jahren zugelassen ist. Die Vorgänger-Vakzine Fluad® war nur trivalent. Die STIKO empfiehlt allgemein die Impfung mit tetravalenten Impfstoffen, die jeweils zwei Influenza-A- und zwei Influenza-B-Stämme enthalten. In dieser Saison beinhalten Ei-basierte Totimpfstoffe gespaltene (inaktivierte) Influenza-Viren oder deren inaktivierte Oberflächenantigene der Stämme A/Victoria/2570/2019 (H1N1)pdm09-like virus, A/Cambodia/e0826360/2020 (H3N2)-like virus, B/Washington/02/2019 (B/Victoria lineage)-like virus und B/Phuket/3073/2013 (B/Yamagata lineage)-like virus. Zellkulturbasierte oder rekombinante Grippeimpfstoffe enthalten anstelle dem H1N1-Viktoria-Stamm den Stamm A/Wisconsin/588/2019 (H1N1)pdm09-like virus. Bis auf den nasalen Impfstoff Fluenz® Tetra 2021/2022 sind alle genannten Vakzine Totimpfstoffe.

Grippeimpfung zur Prävention von Herzinfarkt?

Auf dem Grippe-Gipfel bezeichnete es Prof. Dr. med. Thomas Weinke, Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam, als „zu kurz gesprungen“, wenn als alleiniges Ziel der Influenza-Impfung nur der Schutz vor einer PCR-gesicherten Infektion definiert wird. Vielmehr sollten als weitere Ziele auch die Prävention sekundärer bakterieller Pneumonien – als Superinfektion nach Virusbefall – in Betracht gezogen werden. In diesem Zusammenhang müsse auch an die für Ältere empfohlene Pneumokokken-Impfung gedacht werden. Ähnlich wie bei COVID-19 kann es auch bei einer Influenza-Erkrankung zu einer systemischen Inflammation kommen, die die kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Morbidität erhöht. In Studien wurde gezeigt, dass sowohl Herzinfarkte (s. Abb. 2) als auch Schlaganfälle als Folge einer Influenza-Infektion häufiger auftreten können. Somit kann die Grippeimpfung bei Älteren neben dem Schutz vor einer potenziell schwerwiegenden Erkrankung auch einen Beitrag zum gesunden Altern (Healthy Ageing) leisten.

Abb. 2: Einfluss einer Influenza-Infektion auf einen akuten Myokardinfarkt [12]

Wohin geht die Entwicklung bei den Influenza-Impfstoffen?

Die mRNA-Impfstofftechnologie ist bei der Corona-Impfung eine Erfolgsgeschichte. Aktuelle Forschungsergebnisse lassen darauf hoffen, dass es in naher Zukunft auch Grippeimpfstoffe auf Basis der mRNA-Technologie geben könnte. Auch eine Kombination aus Grippe- und Corona-Impfstoff wird bereits getestet. Weitere Ansätze für Influenza-Impfstoffe der nächsten Generation sind virale Vektoren, Virus-ähnliche Partikel, sowie DNA- bzw. peptidbasierte Technologien. |

Literatur

 [1] Aktualisierung der ControlCOVID-Strategie zur Vorbereitung auf den Herbst/Winter 2021/22 (22.09.2021). Information des Robert Koch-Instituts, www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Downloads/Vorbereitung-Herbst-Winter-Aktualisierung.html

 [2] Stellungnahme der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI): Bestätigung der aktuellen Empfehlungen zur saisonalen Influenzaimpfung für die Influenzasaison 2020/21 in Anbetracht der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie (Stand: Juli 2020). Epidemiologisches Bulletin 2020;32/33:28-30

 [3] Amended BWP Ad hoc Influenza Working Group: EU recommendations for the seasonal influenza vaccine composition for the season 2021/2022. (Stand: Juni 2021), Information der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, www.ema.europa.eu/documents/regulatory-procedural-guideline/biologics-working-party-bwp-ad-hoc-influenza-working-group-amended-european-union-recommendations/2022_en-0.pdf

 [4] Pressemitteilung der STIKO zu Immundefizienz und Koadministration. Information des Robert Koch-Instituts, Stand: 24. September 2021, www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/PM_2021-09-24.html

 [5] Saisonale Influenza-Impfstoffe. Information des Paul-Ehrlich-Instituts, Stand: August 2021, www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoffe/influenza-grippe/influenza-node.html;jsessionid=88853324BFD533B6A535ABDED5DC9AC9.intranet221?cms_tabcounter=0

 [6] Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen Influenza und Masern. Verkündung des Bundesministeriums für Gesundheit, veröffentlicht im Bundesanzeiger am 11. März 2021

 [7] Beschluss und Wissenschaftliche Begründung der Ständigen Impfkommission (STIKO) für die Aktualisierung der Influenza-Impfempfehlung für Personen im Alter von ≥ 60 Jahren. Stand: Januar 2021, Epidemiologisches Bulletin 2021;1:3-25

 [8] MacIntyre CR et al. Influenza vaccine as a coronary intervention for prevention of myocardial infarction. Heart 2016;102(24):1953-1956, doi: 10.1136/heartjnl-2016-309983

 [9] Novavax Initiates Phase 1/2 Clinical Trial of Combination Vaccine for COVID-19 and Seasonal Influenza. Pressemeldung der Firma Novavax von 8. September 2021, ir.novavax.com/2021-09-08-Novavax-Initiates-Phase-1-2-Clinical-Trial-of-Combination-Vaccine-for-COVID-19-and-Seasonal-Influenza

[10] Impfquoten bei Erwachsenen in Deutschland – Aktuelles aus der KV-Impfsurveillance und der Onlinebefragung von Krankenhauspersonal OKaPII. (Stand: November 2020), Epidemiologisches Bulletin 2020;47:3-26

[11] Ko E-J, Kang S-M. Immunology and efficacy of MF59-adjuvanted vaccines. Hum Vaccin Immunother. 2018;14(12):3041–3045, doi:10.1080/21645515.2018.1495301

[12] Weinke T. Influenza-Impfung in Zeiten von Corona. Vortrag auf dem DAV-Grippe-Gipfel am 1. Oktober 2021, akademie.dav-medien.de/grippe-gipfel/

[13] Schwarz TF, Frühwein M. Bunte Impfstoffvielfalt: Gemeinsamkeiten, Unterschiede & aktuelle Weiterentwicklungen. Vortrag auf dem DAV-Grippe-Gipfel am 8. Oktober 2021, akademie.dav-medien.de/grippe-gipfel/

[14] Wiemken TL et al. Dementia risk following influenza vaccination in a large veteran cohort. Vaccine 2021;39:5524-5531

[15] Grippeimpfung zur Demenzprävention? – Studie generiert neue Hypothese. Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie vom 10. September 2021, dgn.org/presse/pressemitteilungen/grippeimpfung-zur-demenzpraevention-studie-generiert-neue-hypothese/

[16] Fachinformationen der zugelassenen Grippe-Impfstoffe.

Autorin

Dr. Claudia Bruhn ist Apothekerin und arbeitet als freie Medizinjournalistin und Autorin in Berlin.

Seit 2001 schreibt sie Beiträge für Zeitschriften des Deutschen Apotheker Verlags sowie für medizinische Fach­verlage.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.