Arzneimittel und Therapie

Was schützt am besten vor Malaria?

Impfung plus Chemoprävention punktet

mab | Um Kinder während der jährlichen Malaria-Saison vor schweren Erkrankungen zu schützen, bekommen sie in einigen Regionen Afrikas über vier Monate alle vier Wochen eine Chemoprophylaxe mit Sulfadoxin/Pyrimethamin und Amodiaquin. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen ist die Malaria-Verbreitung hoch. Daneben befindet sich ein neuartiger Malaria-Impfstoff in der klinischen Phase III (s. DAZ 2021, Nr. 28, S. 44, „Neue Malaria-­Vakzine wirkt“). In RTS,S/AS01E (Glaxo­Smith­Kline) wird das Oberflächenprotein Circumsporozoit von Plasmodium falciparum als Antigen genutzt, welches auf die Ober­fläche von Hepatitisviren gesetzt wird. Eine Arbeits­gruppe wollte wissen, ob die neue Vakzine der Chemoprävention mit Sulfadoxin/Pyrimethamin und Amodiaquin nicht unterlegen ist und ob die Kombination aus beiden der jeweiligen alleinigen Maßnahme überlegen ist. Dazu haben sie 6861 Kinder im Alter zwischen fünf und 17 Monaten entweder mit Sulfadoxin/­Pyrimethamin und Amodiaquin (n = 2287), RTS,S/AS01E (n = 2288) oder der Kombination aus beidem (n = 2286) behandelt. Nach der ersten Anwendung wurden die Kinder drei Jahre nachbeobachtet. Fünf Kinder erlitten nach dem Impfstoff einen Fieberkrampf, von dem sie sich jedoch vollständig erholten. Pro 1000 Personenjahre traten in der ersten Gruppe 305, in der zweiten Gruppe 278 und in der dritten Gruppe 113 Malaria-Infektionen auf. Mit einer Hazard Ratio von 0,92 und einer zuvor definierten Nichtunterlegenheitsgrenze von 1,20 war die Vakzine somit der Chemoprävention nicht unterlegen. Auch die Kombination der beiden Maßnahmen überzeugte: Sie schützte besser vor unkomplizierter Malaria (62,8% im Vergleich zur alleinigen Chemoprävention und 59,6% im Vergleich zur alleinigen Impfung), schwerer Malaria (70,5% bzw. 70,6%) und Tod durch Malaria (72,9% bzw. 75%) als jede der beiden Maßnahmen allein. |

Literatur

Chandramohan D et al. Seasonal Malaria Vaccination with or without Seasonal Malaria Chemoprevention. NEJM 2021. doi: 10.1056/NEJMoa2026330

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