Arzneimittel und Therapie

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Rotes Licht für Parkinson-­Arzneimittel

Aufgrund von inkonsistenten Studienergebnissen hat der Ausschuss für Humanarzneimittel CHMP der europäischen Arzneimittelbehörde von der Zulassungsempfehlung des Parkinson-Medikaments Istradefyllin (Nouryant, Kyowa Kirin Holdings B.V.) abgesehen. Istradefyllin wird einmal täglich oral eingenommen und soll über die Blockade von Adenosin-A2a-Rezeptoren die Bewegungskontrolle koordinieren. Der Hersteller wollte diesen Effekt vor allem an Patienten zeigen, bei denen Levodopa nicht mehr ausreichend anspricht und die sich in einer Off-Phase befinden. Jedoch konnte eine Symptomverbesserung laut CHMP nur in vier der acht durchgeführten Studien gezeigt werden. Der Ausschuss kommt somit zu dem Schluss, dass der Nutzen das Risiko nicht überwiegt, und spricht daher keine Zulassungsempfehlung für Istradefyllin aus.

Setmelanotid, Tirbani­bulin und Vericiguat

Dagegen sieht es für Setmelanotid, Tirbanibulin und Vericiguat schon besser aus: Alle drei Wirkstoffe haben von der europäischen Kommission vor wenigen Tagen die Zulassung erhalten. Setmelanotid (Imcivree®, Rhythm Pharm. Ltd) wird parenteral zur Behandlung der genetisch bedingten Adipositas von Erwachsenen und Kindern ab sechs Jahren eingesetzt. Tirbanibulin (Klisyri®, Almirall) ist zur topischen Behandlung der aktinischen Keratose von Gesicht oder Kopfhaut zugelassen. Dort schädigt es die Mikrotubuli, unterbricht so den Zellzyklus und induziert den Zelltod der proliferierenden Zellen. Über die Stimulierung der löslichen Guanylatcyclase (sGC) soll Vericiguat (Verquvo®, Bayer) die Funktion des Stickstoff-sGC-cGMP-Signalweges regulieren und damit das Fortschreiten einer chronischen Herzinsuffizienz verhindern.

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