Aus der Hochschule

Tag der Pharmazie – wieder persönlich und vor Ort in Hamburg

Drei Wissenschaftler empfangen Forschungspreis

mp | Einmal im Jahr feiern viele In­stitute ihren „Tag der Pharmazie“. Zu diesem Termin präsentieren sie, welche dunklen Flecken der Arzneimittelkunde ihre Forscherteams ausleuchten.

Am 30. Juni 2021 rückte die Univer­sität Hamburg ihre talentiertesten Pharma-Forscher ins Licht. Auch wenn die Veranstaltung online organisiert werden musste, stellten die Wissenschaftler dem virtuellen Publikum begeistert ihre Arbeiten der letzten Jahre vor. Der Enthusiasmus ist kaum verwunderlich, denn Wissenschaftler leben davon, sich auszutauschen und zu vernetzen. Doch dies ist auf persönlichem Weg während einer Pandemie nicht immer möglich. 2020 entfiel der Tag der Pharmazie in Hamburg sogar.

Nun erhielten gleich drei Forscher am Tag der Pharmazie für ihre Dissertationen den Innovationspreis der Niemann-Stiftung.

Der Preis, der bereits 2020 verliehen werden sollte, ging an Simon Diering. Für seine Doktorarbeit befasste sich Diering mit Molekülen, die das kurzlebige Molekül Nitroxyl (HNO) freisetzen. HNO-Donatoren stellen vielversprechende Wirkstoffkandidaten zur Behandlung kardialer Erkrankungen dar, weil sie die Kontraktionsfähigkeit von Herzmuskelzellen verbessern. Diering fand heraus, welche molekularen Mechanismen der Wirkung zugrunde liegen.

Der Niemann-Innovationspreis für das Jahr 2021 ging an zwei Wissenschaftler. Die erste Preisträgerin war Astrid Bröker. Sie entwickelte zusammen mit ihrem Team ein pharmakokinetisches Modell, anhand dessen die Wirkstoffeliminierung bei Dialyse-Patienten zuverlässiger bestimmt werden kann als mit konventionellen Methoden. Nun wird sie ihr IDP-Modell (Integrierte Dialyse Pharmakometrie) an weiteren klinischen Datensätzen erproben.

Der zweite Preisträger 2021 war Malte Holzapfel. Für seine Dissertation synthetisierte er modifizierbare Kontrastmittel für die Magnetresonanztherapie. Speziell setzte er sich mit der Gadotersäure bzw. Gd-DOTA (z. B. in Dotarem®) auseinander. Bei der Magnetresonanztomografie werden Protonen in Bewegung versetzt. Metallchelatoren wie die Gadoter­säure reichern sich in bestimmten Ge­weben an. Sie verkürzen die Zeit der angeregten Protonen, ihren Gleich­gewichtszustand zurückzu­erlangen. Holzapfel synthetisierte Derivate der Gadotersäure, die die Auflösung von MRT-Bildern noch schärfer werden lässt. |

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