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Das E-Rezept kommt ... ganz langsam

Ab 1. Juli: Simulierte Tests mit einer Apotheke und einer Arztpraxis in Berlin

eda | „Auf Herz und Nieren“ werden die Verantwortlichen ab sofort alle Verordnungs- und Einlöseprozesse rund um das E-Rezept in der Praxis überprüfen. Im Juli, August und September wird das alles noch in einer abgesteckten Region passieren, bevor es im vierten Quartal in die bundesweite Einführung geht. Ab 1. Juli simulieren ausgewählte Ärzte, Apotheker und Patienten verschiedene Testszenarien. Von Anfang an mit dabei ist die Feurig-Apotheke in Berlin-Schöneberg, der ­Warenwirtschaftsanbieter Pharmatechnik sowie die AOK Nordost und IKK Berlin Brandenburg.

Alle Aufmerksamkeit richtet sich derzeit auf die sogenannte Fokusregion Berlin/Brandenburg. Mit dem 1. Juli startet dort die Testphase für das deutsche E-Rezept, mit dem Ziel, die digitalisierten Verordnungs- und Einlöseprozesse in der Praxis „auf Herz und Nieren“ zu überprüfen, wie der Apothekerverein bzw. -verband in Berlin und Brandenburg seinen Mitgliedern berichtet. Gesammelt werden sollen praktische Erkenntnisse beim Zusammenspiel aller Komponenten. Darüber hinaus will man Feedback aus der abgesteckten Region erhalten, bevor auf Basis dieser Erkenntnisse die bundesweite Einführung im vierten Quartal avisiert wird.

Foto: Photo-SD/AdobeStock

Die ersten Wochen werden sogar noch geprägt sein von simulierten Tests zwischen einer Apotheke und einer Arztpraxis. Den Zuschlag hat die Konstantin Lamboys Feurig-Apotheke in Berlin-Schöneberg erhalten. Lamboy war schon beim E-Rezept-Modellprojekt im Rahmen der Zukunftsregion Digitale Gesundheit (ZDG) dabei, und sein Warenwirtschaftsanbieter Pharmatechnik ist offenbar tatsächlich „E-Rezept-­ready“ – im Gegensatz zu den meisten Praxissoftwareanbietern. Viele, große Vertreter haben laut Auskunft der Projektverantwortlichen erst für ab Oktober ihre Bereitschaft signalisiert.

Tests zunächst mit Freiwilligen

Aufseiten der Krankenkassen sind die AOK Nordost sowie die IKK Berlin Brandenburg mit von der Partie. Im nun anstehenden Echt- oder Produktivbetrieb sollen zunächst mit einer Arztpraxis und einer Apotheke diverse Fallkonstellationen getestet werden. Wenn diese Tests positiv verlaufen, werden im nächsten Schritt weitere Apotheken mit unterschiedlichen Warenwirtschaftssystemen einbezogen, so informiert der Apothekerverband Brandenburg aktuell. Die Anzahl der teilnehmenden Arztpraxen und Apotheken wird langsam sukzessive erhöht. Das Ziel sei, mit möglichst vielen Softwaresystem-Kombinationen Erfahrungen zu sammeln und Erkenntnisse zu gewinnen, wie „robust“ die Lösung im Hinblick auf die Interoperabilität der vielen Systeme ist, die beim E-Rezept zusammenarbeiten müssen.

Diese ersten Tests laufen noch mit Freiwilligen, sogenannten Friendly Usern. Sobald die Systeme die notwendige Stabilität erreicht haben, wird es auch aus der normalen Regelversorgung heraus E-Rezepte geben. Apotheken in der Fokusregion Berlin/Brandenburg, die an der Testphase teilnehmen möchten, können sich unter www.mein-apothekenportal.de durch Aktivierung des Schalters „E-Rezept-Testphase“ im Bereich der Erfassung/Änderung von Betriebsstätte/n anmelden. Die Teilnahme während der Testphase wird jedoch nur möglich sein, wenn eine Arztpraxis in der Nähe ebenfalls teilnimmt. |

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