Prisma

Power aus dem Router

Ungenutzte WLAN-Wellen zur Energiegewinnung

Foto: Jackie Niam/AdobeStock

us | In fast jeder Wohnung hängt ein WLAN-Router, über den die Bewohner drahtlosen Internetzugang bekommen. Immer wieder gibt es aber Zeiten, etwa nachts, in denen der Internetzugang nicht benötigt wird, der Router aber läuft. Eine Gruppe Wissenschaftler aus Singapur und Japan hat nun eine Methode vorgestellt, die es ermöglichen soll, die 2,4 Gigahertzwellen der Geräte in nutzbare Energie umzuwandeln. Entscheidend dafür sind die in den Routern verbauten Spin-Torque-Oszillatoren, winzige schwingende Magneten, die schwache Mikrowellenstrahlung abgeben. Um diese in nutzbare Energie umzuwandeln, müssen mehrere Spin-Torque-Oszillatoren synchronisiert werden. Die Forscher um Dr. Raghav Sharma experimentierten mit mehreren parallel oder in Reihe angeordneten Spin-Torque-Oszillatoren. Mit acht in Reihe geschalteten Modulen gelang es ihnen, einen Kondensator aufzuladen und damit eine LED zu betreiben, auch nachdem der Router abgeschaltet war. Mit der Publikation ihrer Erkenntnisse in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ wollten die Ingenieure zunächst zeigen, dass ihr Konzept funktioniert. Eine Spülmaschine oder einen Wäschetrockner wird man jedoch kaum mit WLAN-Wellen betreiben können. Für die Zukunft wäre es denkbar, dass eines Tages kleinere elektrische Geräte ihre Energie kabellos durch die „Ernte“ von WLAN-­Wellen gewinnen. Gleichzeitig gibt die Studie auch wichtige Hinweise für das Design zukünftiger Technologien, die Spin-Torque-Oszillatoren nutzen. |

Literatur

Sharma R et al. Electrically connected spin-torque oscillators array for 2.4 GHz WiFi band transmission and energy harvesting. Nat Commun. 2021;12(1):2924. doi: 10.1038/s41467-021-23181-1

Das könnte Sie auch interessieren

Wie funktioniert Magnetresonanztomografie (MRT) und welche Rolle spielt Gadolinium?

MRT und Kontrastmittel

APOkix-Umfrage im April: Digitale Services und mäßige Stimmungslage

Digitalisierung in Apotheken ja, aber …

Flugdaten ermöglichen gezielten Schutz

Steinadler vermeiden Stau

App zu Vergiftungsunfällen

BfR appelliert an Apotheker

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.