Individualisierte Diabetes-Therapie

mab | Auf der Presseveranstaltung der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) stand der Trend zur individualisierten Typ-2-Diabetes-Therapie im Vordergrund. Nach einer Analyse der Weltgesundheitsorganisation WHO sind kardiovaskuläre Komplikationen für 52% der Todesfälle bei Typ-2-­Diabetikern verantwortlich. Neben Lebensstiländerung und einer Basistherapie mit Metformin rückt daher zusehends das individuelle kardiovaskuläre Risikoprofil der Diabetiker bei der Therapie in den Vordergrund. So empfiehlt die aktualisierte nationale Versorgungsleitlinie von Typ-2-Diabetes den Fokus nicht allein auf die Senkung des Blutzuckerspiegels zu legen, sondern möglichst früh bei entsprechend vorliegenden Risikofaktoren mit einer kardioprotektiven Behandlung zu beginnen. Hier nennt die Leitlinie die Kombinationstherapie aus Metformin plus einem Glukagon-like-peptide(GLP)-1 Rezeptoragonisten oder einem Hemmstoff des Natrium-Glucose-Cotransporters-2 (SGLT2-­Inhibitor) mit entsprechend kardiovaskulärem Nutzen. In der SUSTAIN6-­Studie konnte der Glukagon-like-peptide(GLP)-1 Agonist Semaglutid das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse um 26% senken. Daneben konnte bei den 10.000 Studienteilnehmern aber auch effizient der HbA_1C-Wert sowie das Gewicht reduziert werden. Reicht eine Lebensstiländerung und die Therapie mit oralen Antidiabetika nicht aus, um den Blutzucker ausreichend zu senken, so soll laut den Experten möglichst früh mit einer Insulinbehandlung gestartet werden. Begonnen werden sollte dabei mit einem Basal­insulin, das möglichst wenig Hypoglykämien und gleichzeitig ein gutes kardiovaskuläres Sicherheitsprofil aufweist. Bei der Wahl der Insulinart als auch der des Therapieschemas sollte dabei die individuelle Lebens­situation des Patienten berücksichtigt werden. |