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Zahl der Woche: Jeder Zweite
„Millionen Diabetespatienten weltweit haben schon jetzt keinen Zugang zu Insulin, und der Bedarf wird in die Höhe schießen, vor allem wegen der Ausbreitung von Diabetes des Typs 2 in Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen“, sagt Helen Bygrave, Expertin für chronische Krankheiten von Ärzte ohne Grenzen. Die WHO müsse daher dringend daran arbeiten, mehr Quellen für qualitätsgeprüftes Insulin zu erschließen, um die steigende globale Nachfrage zu decken und sicherzustellen, dass dieses lebenswichtige Arzneimittel all jenen zur Verfügung stehe, die es benötigen. Bygrave betont: „Wir haben gesehen, wie Generika-Hersteller ermöglicht haben, die Behandlung von Krankheiten wie HIV/Aids auszuweiten. Dasselbe muss nun beim Insulin geschehen.“
Weltweit arbeiten mehrere Hersteller daran, günstige generische Insuline bereitzustellen. Die WHO unterstützt das seit 2019 mit einem Präqualifizierungsprogramm. Doch bisher hat kein Hersteller die Qualifizierung abgeschlossen. „Die WHO muss hier Prioritäten setzen und den Prozess beschleunigen“, fordert Marco Alves von der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland.
Die Zahl der Menschen mit Diabetes hat sich in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt, heute leben weltweit 463 Millionen mit der Diagnose. Auch in ärmeren Ländern steigt die Zahl der Betroffenen stetig an. Bis 2045 wird die Zahl der Diabeteskranken Schätzungen zufolge um mehr als 50 Prozent steigen.
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