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Wirtschaft
Wie läuft das Jahr?
Marktdaten der Apotheken bis Oktober 2021
Die hier vorgestellten Daten aus dem Apothekenpanel reichen bis zur 43. Woche und damit bis Ende Oktober. Die vorige Betrachtung endete am 3. Oktober (siehe AZ 2021, Nr. 43, S. 5).
Rx: Kumulierter Absatz leicht im Plus
In der 40. bis 43. Kalenderwoche lagen der Rx-Absatz und -Umsatz im Vergleich zum Vorjahr stets im Plus – mit Ausnahme eines Absatzrückganges um 1,4 Prozent in der 40. Woche (siehe Abbildung 1). Die Zugewinne beim Absatz in der 42. und 43. Woche waren mit 4,7 bzw. 5,6 Prozent relevant. Die Verbesserungen beim Umsatz waren stärker – mit 3,9 Prozent bis 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die zweite Oktoberhälfte entwickelte sich günstiger als der Monatsanfang. Damit hat der über das ganze bisherige Jahr 2021 betrachtete Rx-Absatz plus 0,7 Prozent gegenüber 2020 erreicht. Dieser Wert ist für die Apotheken wichtiger als der Rx-Umsatz, der kumuliert seit Jahresbeginn um 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr stieg. Da die Daten des laufenden Jahres und des Vergleichsjahres durch die Pandemie verzerrt sind, ist der Vergleich mit 2019 ebenfalls interessant: Der kumulierte Rx-Absatz des bisherigen Jahres 2021 liegt gegenüber 2019 mit 1,2 Prozent im Minus, der kumulierte Rx-Umsatz mit 10,2 Prozent im Plus.
OTC: Besser als im Oktober 2020 und 2019
Der OTC-Absatz in den Apotheken wuchs in den Oktoberwochen um 14,7 bis 25,8 Prozent und der OTC-Umsatz um 12,7 bis 23,4 Prozent, jeweils gegenüber dem Vorjahr (siehe Abbildung 2). Auch im OTC-Bereich war die erste Oktoberwoche im Vorjahresvergleich schwächer als der Rest des Monats. Diese gute Entwicklung lässt weiter hoffen, den katastrophalen Rückgang des ersten Quartals bis zum Jahresende aufzuholen. Ende Oktober betrug das kumulierte Minus gegenüber dem Vorjahr 6,6 Prozent beim OTC-Absatz und 3,3 Prozent beim OTC-Umsatz. Im bisherigen Jahr 2021 ist der kumulierte OTC-Absatz um 16,1 Prozent und der kumulierte OTC-Umsatz um 11,4 Prozent geringer als im Jahr 2019. Doch der Oktober 2021 weist sogar gegenüber 2019 ein Plus in den OTC-Daten aus.
Erholung im September nach schwachem August
Neben den obigen Vergleichswerten zum Vorjahr rechnet Insight Health absolute Absätze und Umsätze der Vor-Ort-Apotheken aus Daten der Rechenzentren hoch. Diese Daten liegen inzwischen bis zum September vor (Absätze siehe Abbildung 3; Umsätze siehe Abbildung 4). Nachdem die absoluten Zahlen im August – offenbar bedingt durch die Sommerferien – abgestürzt waren, lag der September wieder auf dem früheren Niveau. Im Vergleich zum starken Juli sank der Gesamtabsatz um 3,4 Prozent auf 133,2 Millionen Einheiten; der Gesamtumsatz stieg um 0,2 Prozent auf 5956,3 Millionen Euro. Juli und September hatten beide jeweils 22 Arbeitstage (von Montag bis Freitag). Hinsichtlich Gesamtabsatz und -umsatz war das dritte Quartal 2021 deutlich stärker als die beiden vorherigen Quartale.
OTC-Versandumsätze sind bislang nicht zurückgekehrt
Im Rückblick auf das dritte Quartal 2021 sollen die Vor-Ort-Apotheken auch mit dem Versand verglichen werden. Dazu erhebt Insight Health Daten in Kooperation mit DatamedIQ. Demnach setzten die Vor-Ort-Apotheken im Jahr 2020 OTC-Produkte (apothekenpflichtige und nicht apothekenpflichtige Arzneimittel sowie Nichtarzneimittel) im Wert von 8476 Millionen Euro (gemessen an realen Apothekenverkaufspreisen) um. Im 12-Monats-Zeitraum vom vierten Quartal 2020 bis zum dritten Quartal 2021 waren es 8294 Millionen Euro, also 2,2 Prozent weniger. Bei den Versandapotheken war die Entwicklung dagegen positiv. Deren Umsatz mit OTC-Produkten stieg im Vergleich der beiden 12-Monats-Zeiträume von 2503 auf 2565 Millionen Euro, also um 2,5 Prozent. Das sind zwar längst nicht mehr die massiven Verschiebungen wie am Beginn der Pandemie, aber der Trend zugunsten des Versandes setzt sich im OTC-Bereich in abgeschwächter Form fort. Die zu Beginn der Pandemie zum Versand abgewanderten OTC-Umsätze sind bisher nicht zu den Vor-Ort-Apotheken zurückgekehrt.
0,8 Prozent Versandanteil in der GKV
Beim Versand zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung, der überwiegend den Rx-Bereich betrifft, sieht das jedoch ganz anders aus. Auskunft darüber geben die „KV 45“-Daten des Bundesgesundheitsministeriums, die mit einiger Verzögerung veröffentlicht werden. Für das erste Halbjahr 2021 werden dort 23.364,1 Millionen Euro als Umsatz mit Arznei- und Verbandmitteln aus Apotheken in der vertragsärztlichen Versorgung ausgewiesen. Für „Arznei- und Verbandmittel aus Versandhandel“ in der vertragsärztlichen Versorgung sind es 187,9 Millionen Euro, im ersten Quartal waren es noch 104,1 Millionen Euro. Demnach war der Betrag im zweiten Quartal geringer. Da hier nicht zwischen Vor-Ort- und Versand-Umsätzen deutscher Apotheken unterschieden werden kann, sind mit dem Versandhandel in dieser Statistik ausländische Versender gemeint. Deren Anteil am GKV-Arzneimittelumsatz liegt demnach im ersten Halbjahr 2021 bei 0,8 Prozent. Als unbekannte Größe verbleibt der Umsatz der Versender mit Rx-Arzneimitteln für Selbstzahler, der in den einschlägigen Statistiken nicht erfasst wird, für die Apotheken aber sehr interessant wäre. |
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