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Wirtschaft
Wie läuft das Jahr?
Marktdaten der Apotheken bis September 2021
Die hier vorgestellten Daten aus dem Apothekenpanel reichen bis zur 39. Kalenderwoche. Sie umfassen den ganzen September und noch etwas mehr – genauer: die Zeit vom 30. August bis zum 3. Oktober. Die vorige Betrachtung in dieser Serie endete mit dem 29. August (siehe AZ 37). Die Paneldaten sind stets Vergleiche zum Vorjahr.
Rx: Umsatz wieder stärker als Absatz
Die Rx-Umsätze und mit einer unbedeutenden Ausnahme in der 38. Kalenderwoche auch die Rx-Absätze lagen im ganzen September gegenüber dem Vorjahr im Plus (siehe Abbildung 1). Die Entwicklung der Rx-Absätze gegenüber dem Vorjahresmonat lag zwischen minus 0,8 Prozent in der 38. Woche und plus 14,2 Prozent in der 39. Woche. Dennoch lag der kumulierte Rx-Absatz für das ganze bisherige Jahr 2021 bis zur 39. Woche mit 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr im Minus. Der kumulierte Rx-Umsatz stieg bis zur 39. Woche um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Rx-Bereich ist für die Apotheken der Absatz die wirtschaftlich wichtigere Größe. Doch der Absatz entwickelt sich weiterhin sehr zäh und bleibt deutlich hinter dem Umsatzanstieg zurück.
OTC: Aufholjagd im September fortgesetzt
Die OTC-Absätze und -Umsätze sind sogar in allen Septemberwochen gegenüber der jeweiligen Vorjahreswoche gestiegen (siehe Abbildung 2). Der Zuwachs des OTC-Umsatzes gegenüber dem Vorjahreszeitraum lag zwischen 6,8 Prozent in der 36. Kalenderwoche und 27,6 Prozent in der 39. Woche. Auch bei den OTC-Daten war der Zuwachs in der 39. Woche besonders ausgeprägt. Mit dieser deutlich positiven Entwicklung im September sind die Apotheken wieder etwas weiter auf ihrem Weg vorangekommen, den katastrophalen Einbruch des ersten Quartals 2021 aufzuholen. Die kumulierten Daten für das OTC-Geschäft der Vor-Ort-Apotheken liegen aber auch nach sechs Monaten der Erholung noch immer im Minus. Die kumulierten OTC-Absätze für 2021 betrugen bis zum Ende der 39. Woche 9,2 Prozent weniger und die kumulierten OTC-Umsätze 5,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Wenn die Erholung mit ähnlichem Tempo vorangeht, besteht offenbar noch eine gewisse Chance, das Jahr 2021 mit einem ähnlichen OTC-Geschäft wie 2020 abzuschließen.
Absturz der absoluten Daten im August
Der große Vorteil bei Vergleichen mit dem Vorjahr liegt darin, dass die üblichen jahreszeitlichen Schwankungen nicht das Bild verzerren. Dies ist wiederum das Problem bei absoluten Daten. Insight Health rechnet solche absoluten Absätze und Umsätze der Vor-Ort-Apotheken aus Daten der Rechenzentren hoch. Diese liegen nun bis August vor (Absätze siehe Abbildung 3; Umsätze siehe Abbildung 4). Nach den guten Zahlen im Juli sind die Absätze und Umsätze im August stark gefallen. Das dürfte durch die Ferien in den meisten Bundesländern zu erklären sein. Vermutlich beruhte der Anstieg im Juli auch auf dem üblichen Vorzieheffekt vor der Urlaubszeit. Daraufhin ist der Absturz im August umso tiefer. Nach den ermittelten Daten setzten die Apotheken im August 5.506,2 Millionen Euro um, die sich auf 126,0 Millionen Packungseinheiten verteilten. Damit sank der Gesamtabsatz um 8,6 Prozent und der Gesamtumsatz um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Juli und August hatten beide jeweils 22 Arbeitstage (von Montag bis Freitag). Bereits beim Vorjahresvergleich für den August war aufgefallen, dass das Tempo der Aufholjagd gegenüber dem Vorjahr nachgelassen hatte (siehe AZ 37). Die absoluten Zahlen machen nun deutlicher, wie schwach der August war. Im Vergleich dazu erscheinen die eingangs vorgestellten ersten Daten aus dem September besser. |
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