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- DAZ 7/2020
- Freispruch für PPI
Arzneimittel und Therapie
Freispruch für PPI
Demenzrisiko nicht erhöht
Die Langzeitanwendung von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) wird immer wieder mit einer Vielzahl von Nebenwirkungen in Verbindung gebracht, unter anderem mit einem erhöhten Risiko für Demenz. Verschiedene Studien haben bisher zu widersprüchlichen Ergebnissen geführt. Um das tatsächliche Risiko zu ermitteln, haben Forscher in den USA eine Metaanalyse durchgeführt. Dazu wurden große Datenbanken nach allen Studien durchsucht, die den Zusammenhang zwischen der Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren und der Entstehung einer Demenz analysieren.
Elf Beobachtungsstudien mit insgesamt 642.929 Patienten wurden ausgewertet. Unter den Patienten waren 158.954 mit einer PPI-Therapie und 483.995, die keine PPI eingenommen hatten. Bei insgesamt 159.557 (24%) aller Patienten wurde eine Demenzerkrankung diagnostiziert.
Die meisten Studien hatten Laufzeiten von fünf bis zehn Jahren. Die methodische Qualität der einzelnen Studien wurde mithilfe des Newcastle-Ottawa-Scale bestimmt. Danach waren zehn der Studien von hoher und nur eine Studie von moderater Qualität. Die Studien wurden unterteilt in solche, in denen das Demenzrisiko anhand der Hazard Ratio (HR) ermittelt wurde, und solche, in denen die Odds Ratio (OR) genutzt wurde. In sieben Studien mit insgesamt 200.892 Patienten wurden die Ergebnisse mittels Hazard Ratio dargestellt: Diese betrug 1,10 (95%-Konfidenzintervall [KI] 0,88 bis 1,37). Für Alzheimer-Demenz alleine lag die Hazard Ratio bei 1,06 (95%-KI 0,72 bis 1,55).
Für die übrigen vier Studien mit insgesamt 465.895 Patienten, in denen die Odds Ratio verwendet wurde, betrug die gepoolte OR für alle Formen von Demenz 1,03 (95%-KI 0,84 bis 1,25) und für Alzheimer Demenz 0,96 (95%-KI 0,82 bis 1,11). Damit wurde kein signifikanter bzw. klinisch relevanter Zusammenhang zwischen der Anwendung von PPI und der Entstehung von Demenz gefunden. Demnach sollten Protonenpumpeninhibitoren bei entsprechender Indikation auch älteren Menschen nicht vorenthalten werden. Die Angst vor einem erhöhten Risiko für Demenz scheint nach derzeitiger Datenlage unbegründet. |
Literatur
Khan MA et al. No association linking short-term proton-pump inhibitor use to dementia: systematic review and meta-analysisof observational studies. Am J Gastroenterol 2020; doi: 10.14309/ajg.0000000000000500
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