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Aus den Ländern
Zahl der Apotheken sinkt im 16. Jahr in Folge
Westfalen-Lippe: Überbordende Bürokratie und nicht auskömmliche Honorierung fordern ihren Tribut
Dass die Zahl der Apotheken im 16. Jahr in Folge abnimmt – seither sind 420 Apotheken dauerhaft vom Netz gegangen – bezeichnet Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening als alarmierend. In der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, wie wichtig die schnelle, sichere und wohnortnahe Versorgung der Patienten mit Arzneimitteln ist und wie sehr auf die Apotheken Verlass war. „Die hohe Wertschätzung für unsere Arbeit ist das eine. Auf dem anderen Blatt stehen aber leider eine inzwischen völlig überbordende Bürokratie und eine nicht auskömmliche Honorierung.“
Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe regt daher an, die für die Corona-Pandemie geltenden Ausnahmeregelungen zu verstetigen. Dazu gehört es beispielsweise, dass Patienten bei Lieferengpässen von Rabattarzneimitteln ein vorrätiges, wirkstoffgleiches Alternativmedikament sofort bei Vorlage des Rezeptes in der Apotheke bekommen können. Dauerhaft sollten die Mehrkosten für teurere Austauschprodukte statt der vorgesehenen Rabattarzneimittel grundsätzlich von der jeweiligen Krankenkasse statt wie bislang vom Patienten selbst getragen werden.
Unter den 1832 Betriebsstätten finden sich 473 Filialen. Das sind zwei Filialen mehr als zum Stichtag 31. Dezember 2019. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Die Zahl der Inhaberinnen und Inhaber von Apotheken ist auf 1359 gesunken; ein Rückgang um 38. „Die Zahl der Selbstständigen in unserem Beruf ist damit auf das Niveau der Sechzigerjahre zurückgefallen“, bilanziert Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer der AKWL. Fast 500 Inhaberinnen und Inhaber sind 60 Jahre und älter. Jeder zehnte Inhaber ist sogar 70 Jahre und älter. „Jetzt müssen wir gemeinsam daran arbeiten, dass es auch solide strukturelle und wirtschaftliche Rahmenbedingungen gibt“, so Walter. |
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