Apotheke und Markt

Der Mensch im Mittelpunkt

DHU-Pressekonferenz „Integrative Medizin“

gc | „Integrative Medizin – Draufschauen statt draufhauen“, so lautete der Titel einer digitalen Pressekonferenz der DHU am 16. November 2020, dem internationalen Tag für Toleranz. Die Veranstaltung machte auf das mögliche Miteinander von Schulmedizin und ergänzenden Therapierichtungen und damit auf die praktizierte Toleranz integrativer Medizin aufmerksam.
Foto: DHU

Der Anlass war bewusst gewählt. Toleranz erfährt zwar Lippenbekenntnisse, im Alltag wird sie jedoch vielfach mit Füßen getreten. Es wird draufgehauen, statt draufgeschaut – auch auf die integrative Medizin und insbesondere die Homöopathie. Dabei ist die Therapieform in der Gesellschaft stark verankert. Allein in Deutschland nutzen rund 30 Millionen Menschen Homöopathika. Gut zwei Drittel der Anwender sind mit der Wirksamkeit und Verträglichkeit zufrieden oder sehr zufrieden, so die Ergebnisse einer Forsa-Umfrage aus dem Februar 2020.

Ebenfalls rund zwei Drittel aller Bürger wünschen sich laut einer im Herbst durchgeführten weiteren Forsa-Umfrage zudem ein integratives Miteinander von Schulmedizin und anderen Therapieverfahren.

Integrative Medizin lässt sowohl den Patienten als auch den Behandlern eine Wahlmöglichkeit und regt zur Mitverantwortung an. Dies ist Patienten wichtig. 80 Prozent der Patienten (Homöopathie-Verwender und Nicht-Verwender) möchten im Krankheitsfall über mögliche Behandlungsmethoden informiert werden, um bei der Wahl der eingesetzten Therapien und Arzneimittel mitentscheiden zu können. Auch diese Ergebnisse lieferte die Forsa-Umfrage aus dem Herbst. Weiterhin gaben 71 Prozent der Befragten an, dass ihnen Fachwissen wichtig sei. Ihr Arzt solle über ergänzende Behandlungsmethoden wie Homöopathie Bescheid wissen. Und nach Ansicht von 70 Prozent der Befragten sollte es pflanzliche und homöopathische Arzneimittel sowie Beratung dazu auch in Apotheken geben. Diese Arzneimittel sollten weiterhin als freiwillige Zusatzleistung von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, so 81 Prozent der befragten Bürger.

Integrative Medizin in der therapeutischen Realität

Frau Dr. Annette Schönauer, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und Homöopathie am Kinderkrankenhaus St. Marien, Landshut, stellte auf der Presseveranstaltung die Bedeutung der integrativen Medizin in ihrer täglichen Praxis heraus und betonte damit deren Wichtigkeit für alle Akteure im Gesundheitssektor: „Meine gesamte Erfahrung mit dieser Therapieform spricht dafür, weiterhin begleitende homöopathische Behandlungen im Krankenhaus und im ambulanten Bereich anzubieten. Um die Patienten vor unseriösen parallelmedizinischen Angeboten schützen zu können, müssen wir Ärzte uns selbst weiterbilden, damit wir umfassend beraten können.“

Das Fazit der Veranstaltung: Für eine erfolgreich praktizierte integrative und vor allem patientenzentrierte Medizin müssen Rahmenbedingungen gelten. Zentraler Bestandteil dabei ist, dass Homöopathika durch ihren Arzneimittel-Status eine Behandlungssicherheit gewährleisten, da sie strengen Qualitätsrichtlinien und Kontrollen unter­liegen. Zudem garantieren sie eine Patientensicherheit durch ihre Apo­thekenpflicht, die eine fachlich hochqualifizierte Beratung in Apotheken einschließt. Damit diese Beratung weiterhin fundiert erfolgt, müssen kontrollierte und anerkannte Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Fachgruppen erhalten und ausgebaut werden.

Quelle
Online-Pressekonferenz der DHU „Integrative Medizin: Draufschauen statt Draufhauen!“, 16. November 2020, veranstaltet von der DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG

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