Prisma

Sie mögen es heiß oder kalt!

Pinguine erobern die Südhalbkugel

us | Das Verbreitungsgebiet der Pinguine erstreckt sich fast über die gesamte Südhalbkugel der Erde. In den eisigen Einöden der Antarktis, Australien und Neuseeland, dem südlichen Afrika sowie in Südamerika sind die flugunfähigen Vögel heimisch. Die nördlichste Population lebt auf den Galapagos-Inseln, direkt am Äquator.

Foto: Javier brosch – stock.adobe.com

Nicht nur in der kalten Antarktis fühlen sich die Pinguine wohl, sondern auch in sonnigeren Gefilden.

Ähnlich divers wie ihre klimatischen Lebensbedingungen ist ihr Körperbau. Während Zwergpinguine nur etwa 30 cm groß werden, erreichen ihre Verwandten in kälteren Gefilden, die Kaiserpinguine, Größen von bis zu 120 cm. Nun ist es Forschern gelungen anhand von Genomanalysen die Evolution der Pinguine nachzuvollziehen. Dazu sequenzierten sie das Genom von 18 verschiedenen Pinguin-Spezies auf der Suche nach Gemeinsamkeiten. Demnach stammten die ersten Pinguine nicht wie bisher angenommen aus der Antarktis, sondern aus Australien oder Neuseeland, wo ihre Ausbreitung in der südlichen Hemisphäre vor rund 22 Millionen Jahren begann. Einen Schub erhielt ihre Diversifikation wohl, als die Drake-Straße zwischen Südamerika und der Antarktis sich vor etwa zwölf Millionen Jahren vollständig öffnete. Dadurch intensivierte sich der antarktische Zirkumpolarstrom, eine kalte Meeresströmung, die alle drei großen Ozeane miteinander verbindet. Pinguine konnten in Fließrichtung weitere Lebensräume erschließen. Dabei mussten sie beispielsweise ihre Fähigkeit zur Thermoregulation anpassen. Diese Veränderungen im Laufe der Evolution konnten die Wissenschaftler im Genom der unterschiedlichen Pinguin-Arten nachvollziehen. Aufgrund ihrer guten Anpassung an bestimmte Klima­bedingungen scheinen Pinguine anfällig für Temperaturschwankungen zu sein. Der schnell voranschreitende Klimawandel könnte so für manche Arten zur Bedrohung werden. |

Literatur

Vianna JA et al. Genome-wide analyses reveal drivers of penguin diversification. Proc Natl Acad Sci USA 295, 2020:202006659. doi:10.1073/pnas.2006659117

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.