Schlank, aber auch glücklich?

us | Die Ernährungsweise zu verändern, hilft abzunehmen. Eine eher pflanzenbasierte Ernährung kann beispielsweise das Körpergewicht reduzieren. Auch auf Diabetes-Symptome kann sich der Verzicht auf tierische Produkte positiv auswirken. Doch beeinflusst eine vegetarische oder vegane Ernährung auch die emotionale Gesundheit? Zu dieser Hypothese liegt eine widersprüchliche Studienlage vor. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften und der Universität Leipzig versuchten die Frage mit einer Querschnittsstudie zu beantworten. Rund 9000 freiwillige Teilnehmer aus Leipzig beantworteten Fragebögen zu ihren Ernährungsgewohnheiten der letzten zwölf Monate. Zusätzlich wurde ihr Body-Mass-Index (BMI) ermittelt. Darüber hinaus wurden Persönlichkeitsmerkmale mit dem Fünf-Faktoren-Modell aus der Psychologie evaluiert und depressive Symptome anhand 20 Fragen der „Center of Epidemiological Studies Depression Scale“ eingestuft.

Nach der statistischen Auswertung ­fanden die Epidemio­logen einen ­signifikanten Zusammenhang zwischen einem niedrigen BMI und dem Verzicht auf primäre tierische Produkte. Eine Assoziation zwischen der Ernährung und depressiven Symptomen konnte hingegen nicht nachgewiesen werden, dafür aber zwischen bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen und ­einer depressiven Symptomatik: Menschen mit stärker ausgeprägtem Neurotizismus sowie schwach ausgeprägter Aufgeschlossenheit, Geselligkeit und Empathie waren vermehrt von Depressionen betroffen. Auch ein höherer BMI schien der Untersuchung zufolge auf die Stimmung zu schlagen. Außerdem scheinen Vegetarier im Vergleich zu Fleischessern häufiger introvertierte Persönlichkeiten zu sein. |