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Aus den Ländern
„AKWL-TV live“: Kammerversammlung digital
Overwiening und Walter berichten über die Entwicklung der Apothekenzahlen und die Bereitschaft zur Grippeimpfung
Drei Themen standen im Fokus des Präsidentinnenberichts von Gabriele Regina Overwiening, den sie im Vergleich zur üblichen Kammerversammlungs-Sitzung deutlich eingekürzt hatte: Die Sicherstellung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung im Landesteil, die Anbindung der Apotheken in Westfalen-Lippe an die Telematik-Infrastruktur und der Blick auf die aktuellen Herausforderung für den Bundesverband ABDA.
Noch bei der Herbstsitzung 2018 hatte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt den Delegierten Rede und Antwort gestanden. Gut eineinhalb Jahre später verdeutlichte Overwiening, mit welcher inhaltlichen Zielsetzung sie im Dezember für das Amt der ABDA-Präsidentin kandidieren will. Auf die gemeinsam erarbeiteten Inhalte käme es dabei mehr an als auf die handelnden Personen, so Overwiening, die zugleich aber versprach, sich für ebendiese Inhalte voll und ganz einzubringen: „Ich will sehr gerne Stimme und Gesicht der Apothekerschaft sein. Wir müssen als freie Heilberufler sichtbar sein und als unabhängige Partner auf Augenhöhe – für Ärzte und Krankenkassen, für Verbände und Politik – wahrgenommen werden.“
Apothekenzahlen: Niedrigster Wert seit 1969
Mit Blick auf die Entwicklung der Apothekenzahlen befände man sich in Westfalen-Lippe in einem „Murmeltier-Dilemma“, so Overwiening. So wie der Hauptdarsteller im Film „… und täglich grüßt das Murmeltier“ in einer Art Zeitschleife festsitze, so müsse die AKWL seit 15 Jahren immer wieder aufs Neue einen Rückgang der Apothekenzahlen vermelden. Dieser fiel 2019 mit einem Minus von 54 Apotheken stärker aus als jemals zuvor in der 75-jährigen Historie der Kammer. Auch die ersten fünf Monate im Jahr 2020 führten zu einem Minus, wenn auch der starke Rückgang ein wenig eingebremst wurde: „Zum Jahresende 2019 haben wir 1868 Apotheken gezählt. Aktuell sind es noch 1858“, so Overwiening. Weil 476 Apotheken als Filialen geführt werden, verbergen sich hinter den 1868 Apotheken nur noch 1382 Inhaberinnen und Inhaber. „Und das sind“, so Overwiening, „1000 Selbstständige weniger als vor 15 Jahren und inzwischen der niedrigste Wert seit dem Jahr 1969“, und weiter: „Wir müssen mehr denn je für bessere Rahmenbedingungen für die Apotheke eintreten, damit der Rückgang gestoppt wird, bevor die flächendeckende Versorgung nicht mehr sichergestellt werden kann“.
Apotheker dürfen jetzt impfen, 71 Prozent möchten es auch
Durch eine mit 68 Ja-Stimmen bei nur einer Nein-Stimme überaus deutliche Willensbekundung haben die Delegierten der Kammerversammlung in schriftlicher Abstimmung den Weg für Grippeschutzimpfungen in der Apotheke freigemacht. Schon im Herbst könnte es durch die Aufnahme der Impfungen in die Berufsordnung der AKWL also zu Modellvorhaben in Westfalen-Lippe kommen.
Während der Live-Sendung wurde auch ein Zuschauervotum eingeholt: „Dass Apotheker jetzt in Modellvorhaben impfen können, ist geregelt. Die Frage ist, ob sie es auch flächendeckend umsetzen möchten“, so Overwiening. Der „AKWL-TED“ gab eine recht klare Antwort: 71 Prozent sind dabei, zehn Prozent lehnen das Impfen ab und 19 Prozent sind noch unentschlossen. |
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