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Pandemie Spezial
Weitere Entwarnung für Blutdrucksenker
Keine schwereren COVID-19-Verläufe unter ACE-Hemmern und Sartanen
daz | SARS-CoV-2-Viren nutzen zum Eindringen in ihre Wirtszellen ACE2-Rezeptoren. Die Hypothese, dass ACE-Hemmer und Sartane zu einer Hochregulation dieser Rezeptoren führen und so einen fulminanten Infektionsverlauf begünstigen können, hat viele Patienten verunsichert.
Inzwischen wurde schon mehrfach Entwarnung gegeben. Der Verdacht wird nun durch drei weitere epidemiologische Studien entkräftet. Eine im New England Journal of Medicine veröffentlichte Datenanalyse von 169 Kliniken in Asien, Europa und Nordamerika mit 8910 COVID-19-Patienten bestätigte zwar, dass eine kardiovaskuläre Erkrankung das Sterberisiko bei COVID-19-Patienten erhöht. Die Hypothese, dass sich eine Therapie mit ACE-Hemmern und Sartanen negativ auswirkt, konnte jedoch nicht bestätigt werden [1]. Entsprechende Ergebnisse erbrachte eine bevölkerungsbasierte Fall-Kontrollstudie mit 6272 Patienten aus der Lombardei [2]. Auch mit einer Auswertung von 362 an COVID-19 erkrankten Hypertonikern einer Klinik in Wuhan konnte kein Zusammenhang zwischen einer ACE-Hemmer- oder Sartan-Therapie und der Schwere der Infektionserkrankung festgestellt werden.
Das unterstreicht den Appell mehrerer Fachgesellschaften, ACE-Hemmer und Sartane keinesfalls aus Angst vor COVID-19 abzusetzen. |
Literatur
[1] Mehra MR et al. NEJM 1. Mai 2020 DOI: 10.1056/NEJMoa2007621
[2] Mancia G et al. NEJM 1. Mai 2020 DOI: 10.1056/NEJMoa2006923
[3] Juyi Li et al. JAMA Cardiol. 23. April 2020, DOI: 10.1001/jamacardio.2020.1624 2020
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