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Arzneimittel und Therapie
Das Interaktionspotenzial von Ibuprofen
… hängt vom Geschlecht ab
cst | Ibuprofen hatte man im Hinblick auf den Cytochrom-P450-Metabolismus bislang nicht unbedingt als relevanten Interaktionspartner auf dem Schirm. Doch Forscher der UC Davis School of Medicine, Kalifornien, USA, haben nun herausgefunden, dass das nichtsteroidale Antirheumatikum (NSAR) sehr wohl einen Einfluss auf die Leberenzyme haben könnte. Dazu verabreichten sie Mäusen sieben Tage lang relative geringe Dosen des Analgetikums von 100 mg/kg/Tag, die beim Menschen in etwa einer Einnahme von 400 mg täglich entsprechen. Mithilfe von massenspektrometrischen Untersuchungen wurden die Stoffwechselwege in Leberzellen charakterisiert. Zur großen Überraschung des Teams um Professor Aldrin Gomes konnten mehr als 34 verschiedene Stoffwechselwege identifiziert werden, deren Metabolismus durch die Ibuprofen-Gabe verändert wurde. Allerdings wurden diese bei männlichen und weiblichen Mäusen auf unterschiedliche Art und Weise beeinflusst – teilweise hatte Ibuprofen je nach Geschlecht sogar gegenteilige Effekte. So war die Aktivität von CYP450 bei weiblichen Mäusen erhöht, bei männlichen Mäusen hingegen vermindert. Inwieweit sich diese Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen, bleibt unklar. Die Studie zeigt jedoch wieder einmal, dass geschlechterspezifische Unterschiede in der Pharmakotherapie durchaus eine Rolle spielen. |
Literatur
Tiwari S et al. Gender-specific changes in energy metabolism and protein degradation as major pathways affected in livers of mice treated with ibuprofen. Sci Rep 2020;10(1):3386
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