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Arzneimittelversender nutzen Corona-Krise – Becker spricht von Zynismus
Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), hat auf eine Pressemitteilung des Verbandes Deutscher Versandapotheker (BVDVA) reagiert, in der dieser einen „Ansturm auf Online-Shops“ prognostizierte und daher „eine Priorisierung von Arzneimittellieferungen durch die Logistikunternehmen und Paketdienste von der pharmazeutischen Industrie zur Apotheke und von der Apotheke zum Patienten beziehungsweise Kunden“ forderte. Dieses Verhalten der Arzneimittelversender in der Corona-Krise sei ebenso unsensibel wie zynisch, meinte Becker. Ausgerechnet jetzt den störanfälligen Versandhandel als Lösung in der Krise darstellen zu wollen, sei eine Frechheit.
Zoff auch zwischen Zur Rose und Kuck
Heftige Kritik aus dem Apothekerlager hatte es zuletzt auch für den EU-Versender DocMorris und seinen Mutterkonzern Zur Rose gegeben. Nach der Veröffentlichung der Zahlen des Geschäftsjahres 2019 hatte Walter Oberhänsli gesagt, dass das Coronavirus dem Schweizer Konzern massiven Rückenwind gebe. DocMorris-Chef Olaf Heinrich hatte hinzugefügt, dass insbesondere die Paracetamol-Käufe explodiert seien.
Allerdings: Schon seit Tagen hat DocMorris Lieferprobleme bei Paracetamol-haltigen Produkten. Die Präparate zahlreicher Hersteller sind weiterhin nicht bestellbar. Heinrich erklärte hingegen, dass es keine Lieferbeeinträchtigungen gebe.
Auf diese Äußerungen hatte Noweda-Chef Michael P. Kuck reagiert und gesagt, dass DocMorris jetzt „die Masken fallen lässt“. Der Konzern betrachte das Coronavirus ausschließlich als wirtschaftliche Chance für das eigene Unternehmen. |
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