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Aus den Ländern
Apothekentüren öffnen im Advent
Apothekerverband Westfalen-Lippe wirbt für Apothekenberufe
Los ging es zum ersten Adventswochenende mit einer Stadtapotheke: Die Westfalia-Apotheke in Dortmund-Dorstfeld, die von Kattrin Hildebrandt seit 2006 in dritter Generation geführt wird. Dorstfeld war früher ein Bergarbeiterviertel, eigentlich ist es ein kleines Dorf, in dem sich jedoch die Herausforderungen der Großstadt zeigen. Der Stadtteil hat viele Single-Haushalte, auch ältere Patienten, die niemanden in der Nähe haben und auf sich selbst gestellt sind. Kattrin Hildebrandt kennt all ihre Patienten und ihr Viertel. Sie ist über der Offizin in der ersten Etage des Hauses groß geworden. Der Großvater hatte die Apotheke eröffnet, später leitete die Mutter sie. Mit dieser Geschichte wird auch auf die Probleme der Dortmunder Apotheken hingewiesen: Es gibt derzeit 118 Apotheken, 48 weniger als 2003. Auf 100.000 Einwohner kommen in Dortmund 20 Apotheken. Bundesweit beträgt die Apothekendichte je 100.000 Einwohner 23, in der EU sind es im Durchschnitt 31, kann der Besucher der Internetseite dem Bericht entnehmen.
So gut wie keine Laufkundschaft
Das zweite Adventswochenende war einer Dorfapotheke gewidmet, der Apotheke von Elke Balkau in Brochterbeck. Ein Ort von rund 3000 Einwohnern im nördlichen Münsterland. Laufkundschaft gibt es hier kaum. Elke Balkau hat die Apotheke 1982 nach ihrem Studium neu gegründet. Sie kann hier ihre Begeisterung für die Naturwissenschaft mit dem Bedürfnis verbinden, Menschen zu helfen. Sie engagiert sich auch vor Ort in der Kirche. Zu den Patienten hat sie einen guten Draht, auch sie kennt deren Bedürfnisse genau. In diesem Bericht erfährt man auch, dass der Arbeitsplatz Apotheke sich gut mit dem Familienleben vereinen lässt.
Blick hinter die Kulissen eines Sterillabors
Am dritten Adventswochenende gab es einen spannenden Blick hinter die Tür des Sterillabors der Hohenzollern Apotheke in Münster. Besucher der Internetseite des AV Westfalen-Lippe erfahren, welche Herausforderungen mit der Herstellung von Zytostatika verbunden sind, welche Anforderungen sich dem Apotheker stellen, was sich hinter der fachlich besonderen Aufgabe der Zyto-Herstellung verbirgt und dass dies auch eine logistische Herausforderung sein kann. Stefanie Heindel erzählt aus dem Alltag und welche Probleme in den Patientengesprächen besprochen werden. Im Sterillabor stellt das Team auch individuelle Nährlösungen her, Schmerztherapien für Palliativpatienten, Augenspritzen und Augentropfen sowie Antibiotikalösungen.
Gute Werbung für Apothekenberufe
Wer die Geschichten auf der Internetseite des AV Westfalen-Lippe liest, bekommt einen Eindruck von der Vielfältigkeit des Apothekerberufs und dass jede Apotheke eine eigene Geschichte hat. Es sind Geschichten, die zeigen, dass der Arbeitsplatz Apotheke eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit bietet, keinesfalls langweilig ist und man dabei Menschen helfen kann. Jedenfalls wird das Klischee, dass Apotheker nur Schubladen ziehen und Packungen verkaufen, gründlich widerlegt. Für viele, die gerade vor der Entscheidung stehen, welchen Beruf sie einmal ergreifen möchten, eine gute Informationsquelle.
Bleibt jetzt noch das vierte Adventswochenende. An diesem wird eine PTA porträtiert, die sich in der Gütersloher Storchen-Apotheke um die Heimversorgung kümmert. Und an Heilig Abend schließlich soll es in die Notdienstapotheke in Münster-Kinderhaus gehen. |
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