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Apotheke und Markt
Darm und Hirn hängen zusammen
NeuraxBiotic Spectrum® – Probiotikum mit aktiven Lactobacillus plantarum PS128
Über 100 Billionen Bakterien besiedeln den menschlichen Körper. Die Gesamtheit der Mikroorganismen wird als Mikrobiota bezeichnet und ist für die Gesundheit von großer Bedeutung. Eine gestörte Mikrobiota (Dysbiose) stellt sich in einer verminderten Bakterienvielfalt dar und kann sich bei einer Reihe von Erkrankungen widerspiegeln, beispielsweise bei entzündlichen Darmerkrankungen, aber auch bei Autoimmunerkrankungen oder neuropsychiatrischen Erkrankungen wie der Autismus-Spektrum-Störung.
Autismus-Spektrum-Störungen gehören zu den neuropsychiatrischen Entwicklungsstörungen. Defizite in der sozialen Kommunikation sowie eingeschränkte, repetitive Verhaltensmuster, Interessen oder Aktivitäten gehören zu den Kernsymptomen. Patienten mit einer Autismus-Spektrum-Störung weisen oft eine intestinale Dysbiose auf und leiden auch überproportional häufig unter gastrointestinalen Beschwerden. „Unter unseren psychosomatischen Patienten mit intestinalen Beschwerden und daraus folgenden langen Schulabwesenheiten finden sich nicht selten Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störungen“, berichtet Dr. Ingo Spitczok von Brisinski, Viersen, aus der Praxis. Es ist somit plausibel, dass eine veränderte Zusammensetzung der Darmmikrobiota zu einer Verschlechterung der Kommunikation zwischen Darm und Hirn führt und so neuropsychologische Erkrankungen begünstigt werden.
Die Rolle der Psychobiotika
Neben den bereits weit verbreiteten Probiotika, die einen positiven Effekt auf das intestinale Mikrobiom haben können, rücken seit Kurzem sogenannte Psychobiotika in den Fokus. Sie gelten als lebende Organismen, die bei adäquater Aufnahme einen positiven gesundheitlichen Effekt für Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen aufweisen. „Lactobacillus plantarum PS128 (NeuraxBiotic Spectrum®) ist ein Psychobiotikum, das laut aktueller Studiendaten das Verhalten von Menschen mit Autismus positiv beeinflussen kann“, erklärt Dr. Christian Queckenberg, Langenfeld. In einer randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie wurden 71 autistische Jungen im Alter von sieben bis 15 Jahren vier Wochen lang mit 3 × 1010 koloniebildenden Einheiten PS128 vs. Placebo behandelt. Ziel der Studie war ein Vergleich der Autismus-Symptomatik nach vier Wochen gegenüber Studienstart. Die Ergebnisse zeigten statistisch signifikante Verbesserungen in der PS128-Gruppe für einige Autismus-Kernsymptome. Unter anderem verbesserten sich das Sozialverhalten, Ängstlichkeit sowie Widerstand und Trotzverhalten. Vor allem bei jüngeren Kindern (7 – 12 Jahre) waren die Effekte ausgeprägt.
Fazit: Die Ergebnisse sind erste Hinweise auf positive Wirkungen bei autistischen Kindern. Aufgrund möglicher Kritikpunkte an der Studie, wie kleiner Fallzahl und niedriger statistischer Power, müssen weitere Studien durchgeführt werden, um den beobachteten positiven Effekt von PS128 bei autistischen Kindern zu verifizieren.
Quelle
Pressekonferenz „Neue Wege in der Autismus-Behandlung?“, 29. November 2019, Berlin, veranstaltet von Neuraxpharm
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