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Arzneimittel und Therapie
Magenschutz zum Antikoagulans
Kombinationstherapie mit PPI verringert Risiko für gastrointestinale Blutungen
Im Rahmen einer retrospektiven Kohortenstudie hat eine Arbeitsgruppe der Vanderbilt University in Nashville, USA, die nicht-Vitamin-K-antagonistischen oralen Antikoagulanzien (NOAK) Apixaban, Dabigatran und Rivaroxaban sowie den Vitamin-K-Antagonisten Warfarin miteinander verglichen. Zudem wurden die einzelnen Monotherapien der jeweiligen Kombinationstherapie mit einem Protonenpumpenhemmer gegenübergestellt. Für die vergleichende Analyse wurden Informationen der Medicare-Datenbank des US-amerikanischen Gesundheitssystems verwendet. Daten von mehr als 1,5 Millionen Patienten, die zwischen Januar 2011 und September 2015 eine Antikoagulationstherapie mit einem der genannten Wirkstoffe begonnen hatten, gingen in die Studie ein.
Ohne PPI war die Inzidenz von Krankenhauseinweisungen unter Rivaroxaban mit 144 Fällen pro 10.000 Personenjahren signifikant höher als bei einer Therapie mit einem der anderen Arzneistoffe. Die Inzidenz von Krankenhauseinweisungen unter Apixaban war darüber hinaus mit 73 Fällen pro 10.000 Personenjahren deutlich niedriger als bei einer Therapie mit Dabigatran oder Warfarin (120 bzw. 113 Fälle pro 10.000 Personenjahre). Insgesamt und für jedes der einzelnen oralen Antikoagulanzien alleine wurde durch die zusätzliche Einnahme eines PPI das Risiko einer Krankenhauseinweisung aufgrund von Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt signifikant vermindert – und zwar umso stärker, je höher das Risiko für gastrointestinale Blutungen war.
Eine vor Behandlungsbeginn durchgeführte Risikobewertung könnte bei der Therapieplanung hilfreich und für viele Patienten, insbesondere diejenigen mit einem erhöhten Risiko für gastrointestinale Blutungen, von großem Nutzen sein. |
Quelle
Ray WA et al. Association of oral anticoagulants and proton pump inhibitors cotherapy with hospitalization for upper gastrointestinal tract bleeding. JAMA 2018;320(21):2221-2230
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