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Prisma
Macht dick dumm oder dumm dick?
Kausalität noch ungeklärt
Für die Querschnittsstudie wurde die UK Biobank herangezogen, die Daten von fast einer halben Million Briten enthält. Bei 9652 Personen (Alter 55,4 ± 7,5 Jahre, 47,9% Männer) waren nicht nur Körpergröße, Gewicht, Taillen- und Hüftumfang ermittelt, sondern es war auch eine Magnetresonanztomografie (MRT) des Gehirns durchgeführt worden. Forscher der Loughborough University in Leicestershire (England) setzten das so ermittelte Hirnvolumen mit dem Body-Mass-Index (BMI) und dem Quotienten aus Taillen- und Hüftumfang in Beziehung.
Normalgewichtige Personen hatten im Durchschnitt ein graues Hirnvolumen von 798 cm³. In diesem Teil des Gehirns befinden sich vorrangig Nervenzellkörper und damit die Schaltzentren des Körpers. Bei Personen mit einem hohen BMI (BMI ≥ 30 kg/m²) betrug das Hirnvolumen nur durchschnittlich 793 cm³. Mit 786 cm³ das geringste Hirnvolumen aber hatten Personen mit einem hohen Taille-Hüft-Quotienten (> 0,85 für Frauen, > 0,90 für Männer), der auf eine viszerale Adipositas hindeutet, die wiederum als Risikofaktor für Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 gilt. Die weiße Hirnsubstanz, die überwiegend aus Leitungsbahnen bzw. Nervenfasern besteht, war nicht vom Schwund betroffen.
Welche Schlüsse aus dieser Entdeckung gezogen werden können, bleibt abzuwarten. Die Aussagekraft einer Querschnittsstudie jedenfalls ist äußerst gering. Und möglicherweise besteht auch eine reverse Kausalität: In diesem Fall wäre das verminderte Hirnvolumen für die Adipositas verantwortlich. Nur eine längere Nachbeobachtung könnte diese Frage klären. |
Quelle
Hamer M et al. Association of body mass index and waist-to-hip ratio with brain structure: UK Biobank study. Neurology 9. Januar 2019, doi: 10.1212/WNL.0000000000006879.[Epub ahead of print]
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