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3000 Apothekenleiter fehlen noch

DAV-Vize Hubmann: Web-App des DAV wird „die“ E-Rezept-App

jb | Bei der Delegiertenversammlung der Bayerischen Landesapothekerkammer machte der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) Dr. Hans-Peter Hubmann deutlich, dass die vom DAV entwickelte Web-App vom Bundesgesundheitsministerium den Zuschlag für den Transport von E-Rezepten bekommt. Je größer die Unterstützung aus der Apothekerschaft, desto mehr werde die Position als „natürlicher Vermittler“ des E-Rezepts gestärkt, so Hubmann. Deswegen sollten alle Apotheken­leiter, die sich noch nicht registriert haben, das nachholen.
Foto: ABDA

Dr. Hans-Peter Hubmann stellt klar, dass der DAV keine kommerziellen Interessen hat – als einziger Anbieter.

12.000 von 15.000 Apothekenleitern haben sich bereits für die Web-App des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) registriert. Das berichtete der stellvertretende Vorsitzende des DAV Dr. Hans-Peter Hubmann bei der Delegiertenversammlung der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK), die am vergangenen Dienstag in München stattfand, als in der Aussprache zum Bericht des Kammerpräsidenten, eine Frage zur DAV-App aufkam. 12.000 seien mehr als 80 Prozent der Apothekenleiter, so Hubmann. Alle übrigen forderte er auf, mitzumachen. Denn wenn man sagen könnte, man habe alle Apotheken hinter sich, sei man sozusagen der „natürliche Vermittler“ des E-Rezepts. Hubmann hob auch noch einmal die Punkte hervor, die laut DAV die eigene ­Anwendung von anderen Angeboten unterscheiden: absolute Diskriminierungsfreiheit und: „Der DAV verfolgt als einziger Anbieter keine kommer­ziellen Interessen.“

Foto: imago images/Future Image

Der DAV hofft auf eine Exklusivität seiner Web-App.

Chance bei 70 bis 80 Prozent

Er zeigte sich optimistisch, dass der DAV vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Beleihung als offizielles Transportmedium für E-Rezepte erhalte. Die Chance schätzt er auf 70 bis 80 Prozent. Je schneller und je ­besser man sei, desto besser seien die Chancen beim BMG. Hubmann verwies auch auf das E-Rezept-Projekt in Berlin, bei dem die DAV-Web-App zum Einsatz kommt. Man habe mehrfach SMS von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erhalten, der sich sehr für diese Themen in­teressiere und sie genau verfolge: „Wow, ihr seid da auf einem sehr guten Weg.“ Natürlich werde man auch Schnittstellen für die Angebote anderer Anbieter bieten, betonte Hubmann. „Aber wir wollen das Sammelbecken sein.“

Dass der DAV mit seiner Web-App auf einem guten Weg ist, bestätigte in gewisser Weise auch Gematik-Chef Leyck Dieken im Interview mit der Pharmazeutischen Zeitung. Er sieht demnach bei der „Vielzahl der bunten Pilotprojekte, die es derzeit gibt, den DAV in einer gewissen Pole-Position“. Weiter erklärt er, dass die DAV-App auf der von der Gematik definierten Schnittstelle basiere. Darunter werde es den zentralen Dienst geben – mit zentralem Server, der deutschlandweit einheitlich den Austausch des E-Rezepts garantiert. Auf der Schnittstelle habe der DAV als Anbieter die gleichen Möglichkeiten wie andere, sich zu differenzieren. Derzeit habe er aber den Vorteil, dass er mit der Gematik sehr konkordant sei in der Entwicklung. Ob es einen oder mehrere An­bieter für die elektronische Rezeptübermittlung geben wird, sei aber eine politische Entscheidung. |

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