Laudatio: Zum 80. Geburtstag von Dr. Dietrich L. Meyer

Bereits im Alter von 35 Jahren übernahm Dr. Meyer am 1. Oktober 1974 die Leitung der Noweda als geschäftsführendes Vorstandsmitglied. Zu diesem Zeitpunkt war Dr. Meyer bereits stark genossenschaftlich geprägt, da er nach seinem Studium der Betriebswirtschaft in München und Köln unter anderem für den Deutschen Genossenschaftsverband e. V. tätig war. Zu seinen Aufgaben zählte nicht zuletzt die Beratung der apothekereigenen Mitgliedsunternehmen in strategischen und betriebswirtschaftlichen Fragen. Schon bald erkannte Dr. Meyer, dass zur Wahrung der pharmazeutischen Unabhängigkeit von Apothekerinnen und Apothekern ein eigener Großhandel notwendig ist. Von dieser Überzeugung getragen, wechselte er schließlich in die Geschäftsführung des damaligen Bundesverbandes des genossenschaftlichen Großhandels (GEPHA).

Parallel zu seinen anspruchsvollen beruflichen Aufgaben vollendete Dr. Meyer seine betriebswirtschaftliche Doktorarbeit und wurde 1970 an der Universität Köln zum Dr. rer. pol. promoviert.

Im Jahr 1974 – zum Zeitpunkt der Ernennung Dr. Meyers zum geschäftsführenden Vorstandsmitglied – war Noweda in Relation zu heute ein noch kleines Unternehmen mit zwei Niederlassungen, einem Jahresumsatz von rund 165 Millionen D-Mark und weniger als 1000 Mitgliedern. Trotz schwächelnder Konjunktur und Kostendämpfung im Gesundheitswesen nahm Dr. Meyer die Herausforderung an: Die Leistungen für Mitglieder und Kunden wurden optimiert und ausgeweitet. Neue Niederlassungen entstanden oder wurden übernommen. Den Anfang bei der Erweiterung des Standortnetzes machten die Niederlassungen Münster und Hameln, letztere wurde später nach Herford verlagert.

Für Dr. Meyer war die kompromisslose mitglieder- und kundenorientierte Ausrichtung und Arbeitsweise der Noweda ein wesentlicher Grundstein für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Unternehmens. Aufgrund dieser Einstellung forderte er von „seiner Mannschaft“ immer wieder Höchstleistungen im Sinne der inhabergeführten Apotheken. Seine umfangreichen Kenntnisse des Pharma- und Apothekenmarktes sowie seine besonderen analytischen Fähigkeiten führten dabei zu Entscheidungen, die die Noweda Schritt für Schritt weiterentwickelten. Es war daher keine Überraschung, dass der Aufsichtsrat der Noweda Dr. Meyer 1983 zum Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens bestellte.

Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten dehnte Dr. Meyer das genossenschaftliche Versorgungsnetz der Noweda im Jahr 1990 auf die neuen Bundesländer aus. Dabei hatte er sich zum Ziel gesetzt, nicht nur das Belieferungsgebiet zu erweitern, sondern auch, die ostdeutschen Apotheken bei der Vorbereitung auf die Marktwirtschaft aktiv zu unterstützen. Die Gründung von Noweda-Niederlassungen in Taucha bei Leipzig im Jahr 1992 und in Neudietendorf bei Erfurt im Jahr 1994 sowie in Mittenwalde bei Berlin im Jahr 2004 waren die logische Folge.

Die vielfältigen Herausforderungen, die die Leitung des Unternehmens mit sich brachten, hielten Dr. Meyer nicht davon ab, weitere Aufgaben zu übernehmen. So bekleidete er u. a. von 1991 bis ins Jahr 2000 das Amt des Präsidenten des Zentralverbandes gewerblicher Verbundgruppen e. V., ZGV (heute: Der Mittelstandsverbund ZGV), und war stellvertretender Vorsitzender im Präsidium des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes e. V. (DGRV) von 1991 bis 2004.

Im Jahr 2005 schied Dr. Dietrich L. Meyer nach 22 Jahren satzungsbedingt aus dem Amt des Vorstandsvorsitzenden aus. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Umsatz der Noweda bereits 1,9 Mrd. Euro. Die Zahl der Mitglieder war auf nahezu 6000 angewachsen. Dr. Meyer hatte die Noweda damit auf den Erfolgskurs gesteuert, auf dem sich das Unternehmen bis heute befindet.

Aufgrund seines zielstrebigen Engagements für die inhabergeführten Apotheken und die Noweda wurde Dr. Meyer im Jahr 2005 zum Ehrenvorsitzenden des Vorstands der Noweda ernannt. Darüber hinaus wurde ihm mit der Günther-Büsch-Ehrengabe die höchste Auszeichnung verliehen, die Noweda zu vergeben hat. Aber auch über die Grenzen des Unternehmens hinaus wurde sein Einsatz wahrgenommen: Dr. Meyer erhielt die höchste Auszeichnung der Genossenschaftsorganisation, die Raiffeisen-Schulze-Delitzsch-Medaille.

Aufsichtsrat und Vorstand gratulieren Herrn Dr. Meyer von Herzen zur Vollendung des 80. Lebensjahres und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.