Prisma

Süßer Tod

Auch Softdrinks ohne Zucker sind mit erhöhter Sterblichkeit assoziiert

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us | Adipositas, Diabetes, Karies: Die Liste der Krankheiten, die mit hohem Zuckerkonsum assoziiert sind, ließe sich noch weiterführen. Doch auch Süßstoffe scheinen ein Gesundheits­risiko darzustellen, wie Ergebnisse der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC) belegen. In die Untersuchung flossen Daten von fast einer halben Million Menschen aus zehn europäischen Ländern ein. Die Probanden wurden zwischen 1992 und 2000 rekrutiert und im Durchschnitt über einen Zeitraum von gut 16 Jahren nachverfolgt. Zu Beginn wurden sie zu Ernährungs­gewohnheiten und ihrem Gesundheitszustand befragt. Während des Beobachtungszeitraums starben 41.693 der Teilnehmer. Das besondere Interesse der Forscher lag auf den Auswirkungen des Konsums von Softdrinks. Dabei wurden sowohl zuckerhaltige als auch mit künstlichen Süßstoffen versetzte Getränke berücksichtigt. Es zeigte sich, dass die Gesamtsterblichkeit in der Gruppe der Personen, die zwei oder mehr Süßgetränke am Tag tranken, um 17% höher war als für Personen, die nur einmal im Monat Süßgetränke konsumierten. Künstlich gesüßte Getränke erhöhten das Risiko um 26%, während mit Zucker gesüßte Softdrinks mit einem um 8% erhöhten Sterberisiko verbunden waren. Das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-­Erkrankung zu sterben, war unter Teilnehmern, die überwiegend Süßstoff-haltige Erfrischungsgetränke zu sich nahmen, besonders hoch. Dagegen starben mehr Teilnehmer an Erkrankungen des Verdauungstraktes, wenn sie hauptsächlich zuckerhaltige Getränke konsumierten. Die große Teilnehmerzahl und der lange Beobachtungszeitraum sprechen für die Aussagekraft der Studie. |

Literatur

Mullee A et al. Association Between Soft Drink Consumption and Mortality in 10 European Countries. JAMA Internal Med 2019; doi:10.1001/jamainternmed.2019.2478

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