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Aus der Hochschule
Das Zweite Staatsexamen wird gefeiert
Zeugnisverleihung an der Philipps-Universität Marburg
Bereits zu Beginn erinnerte Prodekan Prof. Dr. Carsten Culmsee, der durch die Veranstaltung führte, daran, wie viele Prüfungen die Absolventen im Laufe des Studiums hinter sich gebracht haben. Über 100! Eine stolze Zahl, wenn man sich überlegt, dass dies in etwa vier Jahren geschafft worden ist. Einige Absolventen durften bereits feststellen, dass es in den Apotheken zum deutlichen Preiskampf kommt, angetrieben durch die Versandapotheken aus dem Ausland. Oft lassen sich Kunden in der Apotheke zu einem bestimmten Arzneimittel beraten, geht es um den Kauf der Präparate, heißt es dann allerdings oft: „Nein danke, das ist mir zu teuer, das kriege ich im Internet viel günstiger“, und man muss dies schulterzuckend hinnehmen.
Auf diese Problematik hat auch Ursula Funke, die Kammerpräsidentin Hessens, aufmerksam gemacht und dazu aufgerufen, sich für den Erhalt der Preisbindung einzusetzen und zu zeigen, wie wichtig die Apotheken vor Ort sind. Nur wie wollen wir das erreichen? Wie sorgen wir dafür, dass wir uns von der Internetapotheke abheben? Hier sind sich Frau Funke und der Dekan der Philipps-Universität Marburg Prof. Dr. Michael Keusgen einig. Frau Funke betonte, dass das Arzneimittel als „Ware besonderer Art“ keines sein sollte, was sich durch Dumpingpreise auszeichnet. Vielmehr sollten wir jungen Apotheker mit unserer Kompetenz überzeugen und diese unter Beweis stellen. Dem zustimmend ergänzte Keusgen, dass wir auf unserem erlernten Wissen aufbauen und dieses in Kompetenz umwandeln sollen. Wir sollten auf unsere menschlichen Fähigkeiten und die nötige Empathie setzen, um uns vor Ort vom Versandhandel abzuheben. Unser Kommilitone Christoph Schwarze stellte diesen Ansatz bildlich dar und zeigte uns, dass die Relevanz des Apothekers von früher der heutigen immer noch entspricht, denn „die verantwortungsvollsten Aufgaben im Dorf haben der Arzt, der Pfarrer und der Apotheker. Der Arzt ist der Heilende, der Pfarrer der Seelsorger und der Apotheker beides“.
Um unser fachliches Wissen im Rahmen eines Festvortrags zu vertiefen, führte Prof. Dr. Cornelius Krasel im Anschluss die wichtigsten Aspekte von Cannabis als Arzneimittel auf und stellte dessen Vor- und Nachteile dar. Hier blieb jedem selbst überlassen, wie er sich nun zum Verkauf von Blüten oder Cannabidiol-haltigen Ölen positioniert. Wichtig war dem Referenten, über Vorteile, aber auch Risiken der momentan viel diskutierten Arzneidroge aufzuklären.
Zum Ende der Abschlussfeier wurden die Urkunden zum bestandenen Zweiten Staatsexamen verteilt. Frau Funke, Professor Keusgen, Professor Culmsee und Professor Krasel gratulierten dazu jedem Absolventen persönlich. Der Ausklang fand im historischen Innenhof bei einem Glas Sekt statt, bei dem sich auch alle Angehörigen kennenlernen konnten und der Satz „Endlich kenne ich auch mal das Gesicht hinter den vielen Erzählungen“ so einige Male zu hören war.
Einen besonderen Dank möchten wir, die Organisatoren Christian Hannig und Sophia Henke, dem Dekanat und unseren Rednern aussprechen, die für die nötige Unterhaltung und Wertschätzung dieses Anlasses gesorgt haben. Nicht zu vergessen ist unser Kommilitone Johannes Biek, der uns durch seine musikalische Untermalung am Flügel einen unvergesslichen Nachmittag mit einzigartiger Atmosphäre beschert hat. Für die freundliche Unterstützung bedanken wir uns zusätzlich bei der Firma Phoenix und der Beiersdorf AG. |
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