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- DAZ 37/2019
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Prisma
Reizende Tätowiernadeln
Allergene Metallpartikel gehen unter die Haut
us | Immer mehr Menschen lassen sich ihre Haut dauerhaft mit Tattoos verzieren. Gelegentlich können im Zuge dessen allergische Reaktionen gegenüber den Pigmenten auftreten. Eine Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung zeigt nun, dass auch von Tätowiernadeln ein Risiko ausgeht. Die Nadeln enthalten in der Regel zwischen 6% und 8% Nickel und 15% bis 20% Chrom, zwei Elemente, die für ihr sensibilisierendes Potenzial bekannt sind. Den Forschern standen Proben von fünf tätowierten und zwei nicht tätowierten Personen zur Verfügung, die mittels Nanoröntgenfluoreszenzstrahlung auf Metallpartikel untersucht wurden. Neben Titandioxid(TiO2)-Partikeln mit einer Größe zwischen 200 und 300 nm, die Bestandteil einiger Tätowierfarben sind, fanden die Forscher auch Fe-Cr-Ni-Teilchen mit Größen zwischen wenigen Nanometern und einigen Mikrometern. Die Partikel wurden sowohl in der Haut, als auch in Lymphknoten gefunden. Eine Verunreinigung der Tinten mit Metallpartikeln konnte das Team ausschließen. Für weitere Versuche wurde Schweinehaut genutzt und mit Farben unterschiedlicher Zusammensetzung tätowiert. Auf diese Weise konnte nachgewiesen werden, dass nur bei der Verwendung von TiO2-haltiger Tinte Metallpartikel in die Haut gelangten. Unter dem Rasterelektronenmikroskop wurde der Grund sichtbar: TiO2-Partikel schleifen eine Tätowiernadel ab. Dadurch gelangten gut 200 ng Nickel und über 500 ng Chrom in jeden cm2 tätowierter Schweinehaut. Nickelhaltige Stahlpartikel in Kombination mit TiO2-Teilchen konnten auch in der Haut eines Patienten nachgewiesen werden, der eine allergische Reaktion (Schwellung und Juckreiz) auf seine Tätowierung zeigte. |
Literatur
Schreiver I et al. Distribution of nickel and chromium containing particles from tattoo needle wear in humans and its possible impact on allergic reactions. Part Fibre Toxicol 2019;16(1):33
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