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Apotheke erhält „Hausarzt-Funktion“
In England setzt man bei der Primärversorgung auf die Offizin
Im Oktober 2019 tritt ein neuer, fünfjähriger Rahmenvertrag des Pharmaceutical Services Negotiating Committee (PSNC) mit dem NHS in Kraft. Er beschreibt, für welche Aufgaben sich die öffentlichen Apotheker in den nächsten fünf Jahren rüsten sollen. Ziel des NHS ist es, die 11.500 Apotheken in England „als vollwertiger Partner in der Primärversorgung und als erste Anlaufstelle für geringfügige Gesundheitsstörungen und Gesundheitsberatung“ zu etablieren. Das Herzstück des Vertrags ist der neue NHS Community Pharmacist Consultation Service (CPCS) für die Akutversorgung. Über die NHS-Sammelnummer 111 sollen Patienten bei geringfügigen Gesundheitsstörungen wie Ohren- oder Halsschmerzen noch für denselben Tag einen Termin in der Apotheke vereinbaren können. Auch Hausärzte und Notfalleinrichtungen sollen Patienten an die Apotheken überweisen können. Der zweite Schwerpunkt der Kompetenzerweiterung der Apotheker ist die Prävention. Ab April 2020 sollen Leistungen auf diesem Gebiet in einem bestimmten Umfang für alle Apotheken Pflicht werden.
Bleibt die Frage der Finanzierung. Neben der Vergütung der Apotheken-Services müssen auch jede Menge Schulungen auf die Beine gestellt, durchgeführt und finanziert werden, die die Apotheker zu den neuen Aufgaben befähigen. Der NHS stellt für die Umsetzung des Rahmenvertrags über fünf Jahre insgesamt rund 13 Milliarden Pfund (14,1 Milliarden Euro) bereit. In 2019/20 und 2020/21 sollen die Apotheken zur Vorbereitung auf die neuen Herausforderungen vorübergehende monatliche Zahlungen bekommen können, die sich an ihrem jeweiligen Rezeptvolumen bemessen. Einen weiteren einmaligen Zuschuss in Höhe von 900 bzw. 600 Pfund gibt es in diesem und im nächsten Jahr für Apotheken, die sich direkt dem Community Pharmacist Consultation Service anschließen. Danach soll jede Beratung im Rahmen des CPCS mit 14 Pfund vergütet werden. |
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