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Aus den Ländern
„Unerschrockene“ Netzwerkerin
Abschiedsfeier für Magdalene Linz
Nach 19 Jahren als Kammerpräsidentin war Linz eine Woche zuvor zur Ehrenpräsidentin ernannt worden. Bei der Abschiedsfeier erklärte ihre Amtsnachfolgerin Cathrin Burs, Linz habe sich „mit leidenschaftlicher Energie und viel Herzblut“ engagiert.
Konstruktive politische Arbeit
Der gute Draht von Linz zur Politik wurde besonders in der Rede von Reimann deutlich. Die niedersächsische Gesundheits- und Sozialministerin war von 2009 bis 2013 Vorsitzende des Bundestagsgesundheitsausschusses und dankte Linz herzlich für die „verlässliche Zusammenarbeit“ auf Landes- und Bundesebene. Mit einem Hinweis auf die Gärten vor dem Veranstaltungssaal erklärte Reimann, Linz habe „den Garten der Apotheker gehegt, gepflegt und gestaltet“. Linz habe auch geholfen, dass Niedersachsen eines der modernsten Krankenhausgesetze in Deutschland mit der verpflichtenden Einführung von Stationsapothekern bekomme. Für Reimann sei dies „ein echter Meilenstein“. Außerdem erwähnte Reimann das gemeinsame Engagement für den Niedersächsischen Gesundheitspreis und das Bemühen der Apothekerkammer Niedersachsen um die Digitalisierung – mit der ersten Digitalkonferenz 2018. Reimann gehe davon aus, dass die Apotheker bis Ende 2020 an die Telematikinfrastruktur angeschlossen würden. Als Gesundheitsministerin wünsche sie sich, dass dies gut genutzt werde und die Prozesse verbessere. Auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete Bernhard Brinkmann (SPD) würdigte die Arbeit von Linz und betonte die gemeinsame Suche nach konstruktiven Lösungen.
Schmidt einig mit Linz
Schmidt erklärte, Linz habe die Kammer „lange, intensiv und wirksam“ vertreten. Sie stehe exemplarisch dafür, wie man sich als Apotheker entwickeln könne – politisch und pharmazeutisch. Schmidt charakterisierte Linz als „unerschrocken“, sie habe die Apotheker überall verteidigt. Der ABDA-Präsident betonte seine große Übereinstimmung mit den Einschätzungen und Positionen von Linz und ging einmal auch auf die aktuelle Berufspolitik ein. Linz habe kürzlich erklärt, das geplante Apotheken-Stärkungsgesetz enthalte viele Chancen, und sie habe gemahnt: „Macht es nicht kaputt“. Schmidt erklärte, dieser Position stimme er „zu 100 Prozent“ zu, und mutmaßte, die Apotheker würden vielleicht „die Dinge zu früh kaputt machen“.
Bunte Gästeliste
Mehrfach wurde das große politische Netzwerk von Linz erwähnt. Schmidt beklagte, sie und ihr Netzwerk würden den Apothekern künftig fehlen. Linz erklärte nach den Grußreden, sie freue sich, dass Vertreter so vieler Berufsgruppen an ihrer Abschiedsfeier teilnähmen. Doch sie beklagte auch, die Apotheker seien im Gesundheitswesen unterbewertet. Sie sollten ihre Leistungen nach dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ deutlich machen. Darum habe sie immer wieder Politiker in die Apotheke eingeladen. Außerdem begrüßte Linz die mittlerweile enge Zusammenarbeit mit den Ärzten in Niedersachsen, die insbesondere Kammervizepräsident Christopher Jürgens an der Medizinischen Hochschule Hannover organisiere.
Bei der Feier konnten die Gäste Linz auch als „Familienmensch“ im Kreis der Familie mit zwei Enkelinnen erleben. Linz betonte die große Bedeutung der Familie, für die sie künftig mehr Zeit haben wolle. |
Ein Porträt von Magdalene Linz „Es war Liebe auf den zweiten Blick: Magdalene Linz – die Apothekerin, die Politikerin, der Mensch“ finden Sie in DAZ 2019, Nr. 27, S. 56, und ein Interview „Patientenorientierung statt Weltuntergang“ in DAZ 2019, Nr. 27, S. 58.
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