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- DAZ 26/2019
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Prisma
Gefahr aus dem Mundraum
Paradontitis-Erreger als mögliche Ursache von Alzheimer identifiziert
Porphyromonas (P.) gingivalis wurde nicht nur im Mund sondern auch im Körpergewebe, unter anderem in der Leber, der Plazenta und den Koronararterien, nachgewiesen. Nun identifizierte ein internationales Forscherteam das Bakterium im Gehirn von Alzheimerpatienten und – in geringerem Maße – auch im Denkorgan einiger gesunder Kontrollpersonen. P. gingivalis sezerniert eine Gruppe von Enzymen mit Proteaseaktivität, die Gingipaine. Diese sind in der Lage Zytokine abzubauen, um das Bakterium so vor dem menschlichen Immunsystem zu schützen. Allerdings wird das tau-Protein, das für eine normale neuronale Funktion gebraucht wird, ebenfalls durch die Proteasen gespalten. Die Forscher konnten zeigen, dass bei Mäusen, die oral mit dem Erreger infiziert wurden, bald eine Invasion des Gehirns stattfand. Die Gingipaine sorgten hier für eine vermehrte Degeneration von Neuronen im Vergleich zu den Kontrollmäusen. Parallel entwickelten die Wissenschaftler selektive Inhibitoren gegen die Enzyme. Diese Substanzen könnten dem Verlust von Neuronen bei Alzheimerpatienten entgegenwirken. Eine besonders vielversprechende Variante mit dem Kürzel COR388, die oral bioverfügbar ist und die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann, wird bereits in einer klinischen Studie getestet. |
Literatur
Dominy SS et al. Porphyromonas gingivalis in Alzheimer‘s disease brains; Evidence for disease causation and treatment with small-molecule inhibitors. Sci Adv 2019;5(1):eaau3333
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