... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 5,6 Stunden Extraarbeit

jb/ral | Lieferengpässe sind ein ständiges Ärgernis in der Apotheke – und das nicht nur in Deutschland. Wie die ABDA mitteilt, verbringt jeder Apotheker in Europa 5,6 Stunden pro Woche damit, sich um Lieferengpässe zu kümmern.

„Früher gab es vereinzelt Engpässe, heute haben Apotheken im Schnitt deutlich mehr als 100 Positionen, die nicht lieferbar sind – mal fehlt eine bestimmte Dosierung, mal eine bestimmte Darreichungsform, mal der Wirkstoff ganz.“ Mit diesen Worten wird Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, in der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vom vergangenen Wochenende zitiert. Diese Dimension der Engpässe bestätigen die Teilnehmer einer vor Kurzem auf DAZ.online durchgeführten Umfrage, bei der mehr als 70 Prozent der Teilnehmer Angaben über 75 Dauerdefekte gemacht haben. Über die Hälfte der Umfrageteilnehmer ärgert sich derzeit mit mehr als 100 nicht lieferbaren Positionen herum und bei einem Fünftel sind es sogar 150 oder mehr. Eine Sprecherin des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erklärte gegenüber der „Rheinischen Post“, dass derzeit 226 Meldungen vorlägen, bei denen eine eingeschränkte Verfügbarkeit oder ein Lieferengpass mitgeteilt wurde. Im Jahr 2013 wurden demnach nur 40 Mittel mit Lieferproblemen neu gemeldet, 2018 waren es 264. Darunter befinden sich Wirkstoffe aller Therapierichtungen, zum Beispiel das Parkinsonmittel Madopar, Morphin, Piperacillin, Eremfat und reihenweise Arzneimittel mit dem Wirkstoff Valsartan. Dazu kommen zahlreiche Eng­pässe bei Impfstoffen, die nicht beim BfArM, sondern beim Paul-Ehrlich-Institut erfasst werden. Die jüngsten Meldungen hier sind der Rotavirus-Impfstoff Synflorix und der Varizellen-Lebendvirusimpfstoff Varivax. 

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