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Kommt jetzt die Mega-Fusion?
„Zukunftspakt Apotheke“ und „Pro AvO“ können sich Zusammenarbeit mit dem DAV vorstellen
Der Markt der Apotheken-Apps hat seit der vergangenen Woche einen neuen Player: den Deutschen Apothekerverband. Der DAV bringt mit seinem Digital-Konzept aber nicht nur eine neue App, sondern insgesamt frischen Wind in den Markt. Denn die „offizielle“ App der ABDA, die Ende des Jahres herauskommen soll, dreht sich nicht nur um OTC-Vorbestellungen und die Kommunikation zwischen Patienten und Apothekern. Vielmehr geht es bei der DAV-App um die Einführung des E-Rezeptes (s. S. 18 und AZ Nr. 20, S. 1 und 2).
Wie viele Apotheken werden mit welchem Angebot erreicht?
Doch der DAV hat gegenüber seinen Mitbewerbern, der Noweda/Burda-Kooperation und der Initiative „Pro AvO“ auch einen entscheidenden Nachteil: die Anzahl der teilnehmenden Apotheken. Noweda/Burda melden schon jetzt, dass mehr als 7000 Apotheker dem „Zukunftspakt“ beigetreten seien und somit für die Nutzung der Patienten-App „IhreApotheken.de“ infrage kommen. Zu „Pro AvO“ gehören fünf Branchengrößen: die Großhändler Gehe und Sanacorp, der Wort & Bild Verlag, der Automaten-Hersteller Rowa sowie der Digital-Konzern Noventi. Noch hat „Pro AvO“ seine Patienten-App nicht gelauncht. Dass diese fünf Unternehmen aber „Zugriff“ auf eine sehr große Anzahl an Apotheken haben, dürfte klar sein. Wenn Noweda/Burda und „Pro AvO“ möglichst reibungslos an das E-Rezept angebunden werden möchten, sollten sie mit dem DAV reden. Umgekehrt dürfte der DAV Interesse daran haben, die Kunden der beiden Initiativen von seiner E-Rezept-Lösung zu begeistern.
Peter Menk, Geschäftsführer der Initiative „Pro AvO“, ruft nun in einer Pressemitteilung alle Marktteilnehmer auf, sich an einen Runden Tisch zu setzen: „Die Initiative Pro AvO empfiehlt, dass der DAV jetzt auf alle relevanten Marktpartner zugeht, um gemeinsam Standards zu entwickeln, die von allen Patienten und in allen Apotheken genutzt werden können.“
Noweda-Chef Dr. Michael P. Kuck zeigt sich im Interview mit DAZ.online zunächst unbeeindruckt vom Vorstoß des DAV mit der eigenen Patienten-App: „Die Initiative des Deutschen Apothekerverbands zeigt doch, wie wichtig dort der digitale Zugang der Patienten zur Apotheke genommen wird. Das ist eine gute Nachricht für die Apotheken.“
Kuck: DAV ist kein Konkurrent
Als Konkurrenten begreift Noweda den DAV dagegen nicht. „Offensichtlich haben wir mit unserem Angebot einen Nerv getroffen, da sich bereits über 7000 Apotheken daran beteiligen – Tendenz steigend. Wenn der Deutsche Apothekerverband sich in dieser Weise ebenfalls engagiert, können wir das nur begrüßen“, so Kuck.
Eine Zusammenarbeit mit dem DAV könnte sich Noweda „gut vorstellen, da damit die Vor-Ort-Apotheken gegenüber den Arzneimittelversendern gestärkt werden“. Auch Gesprächen mit der Initiative „Pro AvO“ will sich die Apothekergenossenschaft nicht verschließen, doch derzeit könne noch nicht beurteilt werden, wie weit „Pro AvO“ mit ihrem Angebot sei. Der Launch ist für Juni angekündigt. |
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