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Adexa-Info
Perfekter Themenmix
Das war der ADEXA-Erlebnis- und Gewerkschaftstag 2019
Alles, was Apothekenangestellten im Beruf hilft und gut tut – auf diese Formel lässt sich das Themenspektrum in Stuttgart bringen: fachlicher Input für die Beratung, Empfehlungen für das Auftreten am Arbeitsplatz oder auch in der Berufspolitik, arbeitsrechtliche Informationen sowie der richtige Umgang mit Demenzkranken in der Apotheke oder der eigenen Familie.
Dosis reduzieren, Rezidivrate senken
Seit 31 Jahren in eigener Praxis tätig, diverse Fachbücher, aber auch die Online-Applikation HV-Kompass für Homöopathie: Dr. Markus Wiesenauer, Arzt und Apotheker, baut auf die eigene Beobachtung und sein Erfahrungswissen, wenn es um das Thema Homöopathie geht. Und lässt sich deshalb auch durch die aktuell eher negative Diskussion um die Wirksamkeit von Globuli und Hochpotenzen nicht beeindrucken. Dazu kommt: Wiesenauer ist ein begnadeter Referent, der die Zuhörer diesmal mitnahm in die Kinderarztpraxen und die Apotheken, wo Mütter und Väter Hilfe für ihre erkrankten Sprösslinge suchen. Dabei geht es ihm nicht darum, alle schulmedizinischen Therapien zu vermeiden oder gar zu verteufeln. Aber häufig lässt sich mit Homöopathika als Add-on die Dosis der chemisch-synthetischen Medikation senken. Und das häufige Wiederauftreten bestimmter Kindererkrankungen wie Seitenstrang-Angina, Bronchitis oder Pfeiffersches Drüsenfieber kann reduziert werden. Welche Entlastung das für die betroffenen Kinder und Eltern darstellt, kann wohl jeder nachvollziehen.
Beiratssitzung und Berufsgruppentreffen
Am Sonntag nach dem Gewerkschaftstag fand die Frühjahrssitzung des ADEXA-Beirates statt, bei der auch der Vorstand, die vier Berufsgruppenleitungen, Vertreter der JuMis bei ADEXA sowie hauptamtliche Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter teilnahmen. Auf der Tagesordnung standen unter anderem tarif- und berufspolitische Aktivitäten sowie der Umgang mit Sozialen Medien.
Außerdem trafen sich die Berufsgruppen der Approbierten und der PKA zum Austausch über aktuelle Themen.
Schneller als ein Wimpernschlag …
… nimmt unser Gehirn die äußeren Merkmale eines neuen Gegenübers wahr – und sortiert sie oder ihn (aus evolutionsbiologischen Gründen) in eine bestimmte Schublade ein. Um dies zu beweisen, startete Imagetrainerin und Coach Imme Vogelsang ihren Vortrag mit einer Reihe von Personenfotos, die lediglich für Millisekunden eingeblendet wurden. Studien beweisen aber auch: Das Bild, das man sich in dieser kurzen Zeit macht, bestimmt weiterhin unseren Eindruck dieser Person. Nachfolgende Informationen und Gespräche werden von uns so gefiltert, dass sie zu ihrem ersten Auftritt und der von uns gewählten Schublade passen. Deshalb sind Äußerlichkeiten wie Kleidung, Frisur und insbesondere auch die Körperhaltung keineswegs zu vernachlässigen, wenn man je nach Situation (Beratung im HV, Vorstellungsgespräch etc.) ein optimales Ergebnis erzielen will.
Mit vielen Tipps ging es unter anderem darum, als Frau mehr Präsenz zu zeigen, aber auch um Dresscodes und die Wirkung von Farben und Materialien. Denn, das zeigt die Erfahrung: Leider hilft die größte Kompetenz wenig, wenn der äußere Eindruck diese nicht ausstrahlt und unterstützt.
Rechtliche Fragen zum Urlaub und zur Arbeitszeit
Jede Woche gehen nicht weniger als Hundert Rechtsanfragen bei den ADEXA-Juristinnen ein. Urlaubsansprüche und deren Umsetzung sind dabei ein Dauerbrenner, berichtete ADEXA-Rechtsanwältin Minou Hansen. Gerade bei Teilzeitstellen ist die korrekte Berechnung oft ein Streitthema zwischen Angestellten und Leitung. Auch die Abwicklung von Urlaubsanträgen sorgt häufig für Missstimmung im Team. Wer seine Rechte kennt, ist dann in einer besseren Position – und kann als ADEXA-Mitglied außerdem auf die Unterstützung der gewerkschaftlichen Rechtsberatung vertrauen.
Ein zweiter Dauerbrenner ist die elektronische Zeiterfassung, wo Inhaber oft noch die voreingestellten Durchschnittswerte für sechs Wochentage nutzen. Dabei ist es rechtlich und tariflich notwendig, aber auch mit der Software möglich, dass die individuellen Arbeitszeiten an jedem Tag für die Mitarbeiter eingetragen werden. So wird verhindert, dass sich an Feiertagen, bei Krankheit oder Urlaub ungerechtfertigte Minusstunden ansammeln.
Demenz: Verunsichert, verwirrt, verändert, verborgen
Als „Mittler zwischen den Welten“ stellte sich der Demenzberater und Humortherapeut Markus Proske in Stuttgart den Teilnehmenden vor. Er hat langjährige Erfahrung im Umgang mit Hochbetagten in Pflegeeinrichtungen und weiß, dass Angehörige, aber auch Profis aus den Gesundheitsberufen oft intuitiv falsch reagieren. Anhand diverser Beispiele zeigte er: Es hat alles einen Grund, was Demente tun – oder was sie lassen. Diskussionen und Belehrungen sind nicht sinnvoll, sondern führen nur zu Aggressionen und Abwehr. „Was weg ist, ist weg; da hilft kein Üben.“ Dafür kann man aber die Wirkung von Spiegelneuronen nutzen, um ein bestimmtes Verhalten zu fördern – indem man zum Beispiel selbst isst oder sich die Zähne putzt. Ganz wichtig sei aber auch, dass sich die pflegenden Angehörigen Unterstützung organisieren, denn sie haben ein zwölffach erhöhtes Risiko, selbst an Demenz zu erkranken, so Proske.
Ehrung für langjährige Aktive
Gleich zu Beginn bedankten sich die ADEXA-Vorstände Andreas May und Tanja Kratt bei einigen ADEXA-Mitgliedern, die schon bis zu dreißig Jahre im Ehrenamt tätig sind. Dieses Engagement ist für die Gewerkschaft unverzichtbar!
Außerdem fand eine Verlosung von Musical-Karten statt: Einen herzlichen Glückwunsch an die Gewinnerin! |
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