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- AZ 38/2019
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Gesundheitspolitik
Preisspirale nicht überdrehen
Warnung vor Biosimilar-Austausch durch Apotheker
Eine der Institutionen, die das strikt ablehnen, ist die Arzneimittelkommission der Ärzteschaft (AkdÄ). Deren Vorsitzender Professor Wolf-Dieter Ludwig warnte u. a. vor einem Nocebo-Effekt sowie vor Nachteilen bei der Pharmakovigilanz. Grundsätzlich waren sich Industrie und Ärztevertreter einig, dass derzeit überhaupt keine zusätzlichen Eingriffe in den Biosimilar-Markt notwendig seien. Das belege das Beispiel Adalimumab, wo bereits neun Monate nach Markteinführung eine Biosimilarquote von über 40 Prozent sowie ein signifikanter Preisnachlass im Vergleich zum Original erreicht waren – und das hätten die Ärzte geschafft mit dem sanften Druck von Quoten und entsprechenden Verträgen. Das Vertrauen der Ärzte und Patienten in Biosimilars sei mittlerweile da. Und dieses „zarte Pflänzchen“ sollte man jetzt nicht unterdrücken. Selbst die Vertreterin der Techniker Krankenkasse, Dr. Göntje-Gesine Schoch, die den Bereich Versorgungssteuerung leitet, erklärte auf die Frage, ob Biosimilars unter Umständen in drei Jahren wie Generika ausgeschrieben werden: „Wenn der Marktanteil auch so hoch genug ist, warum sollte ich mir die Mühe machen?“
Zum Schluss der Veranstaltung warnten Industrievertreter, gestützt durch einen Unternehmensberater, bei Biosimilars den gleichen Fehler zu machen wie z. B. bei generischen Antibiotika, nämlich die Preisspirale zu überdrehen. Bei den Generika habe das zu einer Abhängigkeit von wenigen Wirkstoffproduzenten in „Niedriglohnländern“ in Asien geführt, bei Biosimilars sei dann zu erwarten, dass Hersteller künftig nicht mehr in die acht bis zehn Jahre dauernde Entwicklung investieren oder sich in andere Märkte zurückziehen. Mit den aktuellen Rahmenbedingungen lasse sich in Europa mit Biosimilars noch Geld verdienen, aber wesentlich schlechter dürfe es nicht werden, dann sei die EU als Produktionsstandort gefährdet. |
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