Gesundheitspolitik

CSU: Apotheker-Wille zählt

Ministerin Huml hält Rx-Versandverbot für notwendig

TRAUNSTEIN (cha) | Auf die CSU konnten die Apotheker sich verlassen: Seit der Erlaubnis des Rx-Versands durch die damalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und insbesondere nach dem EuGH-Urteil vom 19. Oktober 2016 machte sie sich für ein erneutes Rx-Versandverbot stark. Nun will die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml ihr weiteres Vorgehen im Versandkonflikt vom Votum der Apotheker abhängig machen.
Melanie Huml will mit dem Rx-Versandverbot die flächendeckende Arzneimittelversorgung sichern.

Auf Nachfrage der AZ teilte Huml mit, dass die CSU grundsätzlich weiterhin am Rx-Versandverbot festhält: „Bayern setzt sich seit jeher für die Aufrechterhaltung einer flächendeckenden Arzneimittelversorgung durch öffentliche Apotheken ein. Gerade persön­liche Beratung, Nacht- und Notdienste, kurzfristige und Notfallversorgung und Arzneimittelherstellung auch in Notfällen können nur öffentliche Apotheken leisten.“ Vor diesem Hintergrund habe sich Bayern, so Huml weiter, auch nachdrücklich für ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln eingesetzt. Und daran hält die CSU auch fest, betont Huml: „Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass ein derartiges Verbot notwendig ist, um eine Gefährdung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung zu verhindern.“

Konkret auf die Eckpunkte von Bundesgesundheitsminister Spahn angesprochen, erklärte Huml, dass die CSU das Maßnahmen­paket prüfe. Das Ergebnis will man aber offensichtlich auch davon abhängig machen, welche Haltung die ABDA-Mitgliederversammlung am 17. Januar zu den Eckpunkten einnimmt. Huml betont: „Letztendlich bleibt es aber in der Zuständigkeit und Kompetenz der Apothekerschaft zu beurteilen, ob die Vorschläge von BM Spahn ihrer Auffassung nach geeignet sind, auf Dauer eine flächendeckende Arzneimittelversorgung in Deutschland sicherzustellen.“ |

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