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Gesundheitspolitik
Noweda-Chef schreibt an Politiker
Apothekergenossenschaft illustriert das „Apothekensterben“
Derzeit werden die Weichen für eine Apotheken-Reform gestellt. Das noch im Koalitionsvertrag angestrebte Rx-Versandverbot scheint nach den Gesprächen zwischen Union und Bundesgesundheitsministerium vom Tisch. Doch zumindest die Gleichpreisigkeit soll nach dem Willen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sichergestellt werden – über ein in § 129 SGB V geregeltes Rx-Boni-Verbot.
Der Vorstandsvorsitzende des Pharmagroßhändlers Noweda, Dr. Michael P. Kuck, lässt dennoch nicht locker, in der Politik nochmals für das Rx-Versandverbot zu werben. Mit einem Schreiben hat er sich nun an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und an Gesundheitspolitiker der Länder gewandt. Darin zeigt er einmal mehr die Gefährdung der Vor-Ort-Apotheken – deren Bedeutung für die soziale Infrastruktur nicht überschätzt werden könne – durch den ausländischen Versandhandel auf. Dazu weist Kuck eindringlich auf das Wachstum der EU-Versender und die schwindende Apothekenzahl in Deutschland hin. Um das Ausmaß des Rückgangs zu verdeutlichen, hat die Noweda nun unter www.apotheken-sterben.de eine animierte Deutschlandkarte veröffentlicht, die die Apothekenschließungen seit 2016 animiert anzeigt und die ab sofort ständig aktualisiert werden soll.
„Vor diesem Hintergrund ist es aus unserer Sicht völlig unverständlich, dass von politischer Seite in den letzten Jahren praktisch nichts unternommen wurde, um die soziale Infrastruktur der Vor-Ort-Apotheken schnell, wirksam und vor allem zukunftssicher zu schützen“, heißt es in dem Brief. Es verstärke sich im Gegenteil sogar der Eindruck, es sei wichtiger, die Geschäftsmodelle der ausländischen Versender nicht zu beschädigen. Dabei sei auch unter dem Gesichtspunkt des Patientenschutzes die Vorzugsbehandlung für ausländische Versender nicht zu verstehen – man denke etwa an die Transportbedingungen bei hochsommerlichen Temperaturen.
Weder das „Spar-Argument“ noch das „Modernitäts-Argument“ zieht aus seiner Sicht. Was Letzteres betrifft, also dass Menschen nicht verwehrt werden dürfe, Arzneimittel über das Internet zu bestellen, verweist er auf die Botendienste sowie auf das eigene Projekt für eine zentrale Bestellplattform, das im April online gehen soll. Abschließend appelliert Kuck an die Politiker: „Bitte setzen Sie sich daher für das Versandverbot rezeptpflichtiger Arzneimittel ein, zumindest aber für die nachhaltige Wiederherstellung der Gleichpreisigkeit rezeptpflichtiger Arzneimittel.“ |
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