- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 6/2018
- Erkältungsgeschäft in ...
DAZ aktuell
Erkältungsgeschäft in den Apotheken: Immer mehr Kritik und Konkurrenz
APOkix-Umfrage: Aktuelle Situation und Zukunftsperspektive eher negativ
Das Institut für Handelsforschung (IFH) Köln hat die rund 200 APOkix-Teilnehmer zum Thema Erkältungspatienten befragt. Fast 40 Prozent der Patienten kaufen ausschließlich rezeptfreie Präparate, rund 25 Prozent erhalten gegen Erkältungsbeschwerden sowohl rezeptpflichtige als auch rezeptfreie Arzneimittel und Medizinprodukte. Einem Viertel ihrer Patienten empfehlen die Apotheker auch nicht medikamentöse Therapien. Da Mehrfachnennungen möglich waren, könnte es sich hierbei auch um Zusatzempfehlungen handeln. Ungefähr jedem sechsten Patienten raten die Apotheker zu einem Arztbesuch.
Wie teuer darf es sein?
Ein wichtiges und sehr häufig in den öffentlichen Medien diskutiertes Kriterium ist, wie viel Geld für Erkältungspräparate in der Selbstmedikation angemessen ist. Nach den Antworten von über der Hälfte der APOkix-Teilnehmer geben die Apothekenkunden im Schnitt zwischen 11 und 15 Euro aus, bei einem Viertel der Befragten sind es 16 bis 20 Euro.
Jeweils 1,4 Prozent der Teilnehmer sagten, dass ihre Kunden durchschnittlich weniger als 5 Euro oder mehr als 20 Euro für die Erkältungspräparate bezahlen würden.
Konkurrenz durch Versender
Fast 90 Prozent der APOkix-Befragten stimmten zu, dass der Verkauf von Erkältungspräparaten im Rahmen der Selbstmedikation eine hohe Bedeutung für den Ertrag ihrer Apotheke habe. Durch geeignete Werbemaßnahmen seien die Kunden auch schon im Vorhinein auf die Präparate aufmerksam gemacht worden.
Der Online-Handel mit Arzneimitteln scheint im diesem Bereich eine immer größere und wichtigere Rolle zu spielen. So hatte fast die Hälfte der Befragten den Eindruck, dass ihre Kundschaft Arzneimittel zur Selbstmedikation immer häufiger im Internet bestelle. Passend dazu schätzen etwas mehr als ein Viertel, dass die Zahl der Erkältungspatienten im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen ist.
Die Befragten schätzen sowohl ihre derzeitige Situation als auch die Zukunftsausschichten eher negativ ein. Die Indizes für die aktuelle und die erwartete Geschäftslage bewegen sich weiterhin unterhalb der 100-Punkte-Marke, bei der sich negative und positive Einschätzungen die Waage halten. Nachdem der Index für die aktuelle Geschäftslage noch im Dezember 2017 mit 96,3 Punkten den besten Wert des letzten Jahres erreichte, rutschte er im Januar 2018 auf 85,0 Punkte ab. Noch schlechter schätzen die rund 200 Teilnehmer die nächsten zwölf Monate ein: Der Index für die erwartete Geschäftslage pendelt schon seit Juni 2017 rund um die 60 Punkte und liegt im Januar 2018 bei 59,7 Punkten. Über die Hälfte der Befragten rechnet mit einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation. Lediglich 12,4 Prozent blicken optimistisch in die Zukunft und gehen davon aus, dass sich ihre Lage bessert. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.