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Eher Kramp-Karrenbauer als Spahn?
Wer beerbt Merkel? Bouffier: Spahn fehlt breite Akzeptanz zur Kanzlerschaft
Mit Spannung wurde Spahn beim Deutschen Apothekertag erwartet: Welche Lösungsvorschläge würde er präsentieren, um den einheitlichen Abgabepreis für verschreibungspflichtige Arzneimittel wieder sicherzustellen? Doch für Spahn persönlich geht es derzeit möglicherweise um noch größere Fragen. Er besucht die Apotheker in für die Union unruhigen Zeiten. Wie auch immer die anstehenden Landtagswahlen ausgehen werden – dass früher oder später ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Merkel gefunden werden muss, ist klar. Anfang Dezember geht es zunächst um ihre Wiederwahl zur CDU-Chefin auf dem Hamburger Parteitag.
Am vergangenen Wochenende liefen sich beim Deutschlandtag der Jungen Union in Kiel schon mal drei Tage lang mögliche Nachfolgekandidaten warm. CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer gaben die gut 300 Delegierten des Unions-Nachwuchses ein starkes Zeichen der Unterstützung mit auf den Weg in die schwierigen nächsten Wochen und Monate. Aber auch der neue Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus erntete für seine Rede starken Jubel. Spahn wurde in Kiel mit dem Lied „Ich spring von Level zu Level zu Level“ des Rappers Marteria begrüßt. Der Gesundheitsminister gab sich beim Deutschlandtag zupackend, aber auch staatstragend zurückhaltend. Wenige Tage zuvor – zum Tag der Deutschen Einheit – hatte Spahn einen Gastkommentar für den „Tagesspiegel“ verfasst – der Titel: „Wie ich mir Deutschland vorstelle“. Hier war wieder zu spüren, dass er sich zu Höherem berufen fühlt. In einem Interview mit dem „Handelsblatt“ vom vergangenen Montag macht der Minister hingegen deutlich, dass er derzeit keine Personaldebatten führen will. Die Frage, ob er Merkel bei einer erneuten Kandidatur für den CDU-Vorsitz unterstützen werde, lässt er offen. „Der CDU-Parteitag ist noch weit weg“, sagt er. „Wir sollten in Berlin unsere Arbeit machen und die Wahlkämpfer in Hessen unterstützen.“
Die Merkel-Nachfolge ist auch Thema der am 12. Oktober erscheinenden Kramp-Karrenbauer-Biografie „Ich kann, ich will und ich werde“ von Kristina Dunz und Eva Quadbeck. Hier erklärt Hessens Regierungschef Volker Bouffier (CDU), die frühere saarländische Ministerpräsidentin habe wie Merkel den eisernen Machtwillen, den es brauche, um Kanzlerin zu werden. Sie sei „für den Fall der Fälle eine sehr gute Alternative zu Merkel. „Natürlich kann sie Kanzlerin. Ich traue ihr das zu.“ Über Spahn sagt Bouffier, er sei „eine sehr interessante Persönlichkeit“. Aber er verfüge sicher zurzeit „noch nicht über diese breite Akzeptanz“ wie Kramp-Karrenbauer. Auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) meint: Wenn Kramp-Karrenbauer Kanzlerkandidatin werden wolle, „hat sie alle Chancen“. Er ergänzt aber, auch Friedrich Merz, Spahn oder Ursula von der Leyen seien für das Amt vorstellbar. |
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