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Aus den Ländern
„Apotheken als örtlicher Versorger ein Riesenthema“
MdB Hans-Jürgen Thies: fairen Wettbewerb wiederherstellen
An der zentralen Rolle der örtlichen Apotheke ließ Thies keinen Zweifel: „Ihre Stärkung steht aus guten Gründen im Koalitionsvertrag der Bundesregierung und ist gerade für die Menschen in den ländlichen Räumen von existenzieller Bedeutung.“
Wettbewerb ja – aber mit „gleichlangen Spießen“
Für ausländische Versandapotheken, die bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 2016 im Gegensatz zu den Präsenzapotheken nicht der Arzneimittelpreisbindung unterliegen, forderte Hans-Jürgen Thies die „Wiederherstellung der Wettbewerbsgleichheit“, und zwar ausdrücklich auch durch ein Versandhandelsverbot dieser sogenannten Rx-Medikamente, wie es das bei anderen potenziellen Risikosortimenten schon gebe.
Hermes und Simacher betonten, dass es den Apotheken nicht um ein Verbot um des Verbots willen gehe. „Dem Wettbewerb stellen wir uns“, so Verbandsgeschäftsführer Simacher, „aber bitte zu fairen Bedingungen mit gleich langen Spießen.“
Direkter Kontakt in der Apotheke unerlässlich
Nach Aussage von AVWL-Vorstand Johannes Hermes treiben die Apotheken die Digitalisierung im Gesundheitswesen voran. Die moderne Technologie könne eine wirksame Hilfe bei der ambulanten Gesundheitsversorgung gerade auf dem Lande sein, etwa wenn Menschen im Alter in ihrem gewohnten Lebensumfeld bleiben wollten statt sich in stationäre Pflege zu begeben. „Allerdings als Ergänzung, keinesfalls als Ersatz für den persönlichen Kontakt“, betonte Hermes. Das individuelle Beratungsgespräch vor Ort sei weiterhin unerlässlich, um Patienten optimal versorgen zu können. Hermes: „Viele Menschen suchen bei uns nicht nur Hilfe in Gesundheitsfragen, sondern schätzen auch einfach den sozialen Kontakt.“
Auch beim elektronischen Rezept kündigte Hermes schon bald Lösungen der Apotheken an. Allerdings müsste die Verfügbarkeit der E-Rezepte uneingeschränkt beim Patienten entsprechend seiner freien Arzt- und Apothekenwahl bleiben und die Datensicherheit gewährleistet sein.
Nachwuchs fehlt: 179 Apothekerstellen in WL nicht besetzt
Unterstützung sicherte Bundestagsabgeordneter Thies dem politischen Bemühen von Bund und Land NRW zu, die PTA-Ausbildung für angehende pharmazeutisch-technische Assistentinnen schulgeldfrei zu stellen. Angesichts des fehlenden Nachwuchses auch im Apothekerberuf hält Thies einen zweiten Pharmazie-Studienstandort in Westfalen neben Münster für sinnvoll. Nach Auskunft von Johannes Hermes sind derzeit in diesem Landesteil 179 Apothekerstellen nicht besetzt. |
Quelle: AV Westfalen-Lippe
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