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Adexa-Info
Hinfallen, aufstehen, weitermachen
Bericht vom Apothekerinnen-Kongress 2018
Als erstes Highlight auf der Suche nach dem weiblichen Weg zum Erfolg machte die Olympia-Gewinnerin im Skirennen, Christa Kinshofer, den Anfang. Anhand ihrer eigenen Lebensgeschichte, die von einigen Rückschlägen geprägt war, erläuterte sie die Bedeutung des mentalen Verarbeitens von Misserfolgen, um die geforderte Leistung unter Druck erbringen zu können. Nachdem der Deutsche Skiverband die Umstellung der Slalom-Technik auf Kippstangen verschlafen hatte und die deutschen Damen der Konkurrenz nur noch hinterherfahren konnten, kam es 1984 zu starken Auseinandersetzungen zwischen Kinshofer und dem Verband. Sie zog die Konsequenzen und startete fortan für Holland. Dies bedeutete aber, dass sie sich von ganz unten wieder hochkämpfen musste, denn ihre bisher eingefahrenen Punkte des Internationalen Skiverbands wurden ihr aberkannt. Mit eiserner Disziplin, Geduld und psychologischer Unterstützung schaffte sie es 1987, als „Holländerin“ internationale deutsche Meisterin zu werden. Daraufhin wurde sie vom Deutschen Skiverband wieder aufgenommen und sie gewann 1988 bei den Olympischen Winterspielen in Calgary erneut Silber und Bronze. Ihr Fazit für die Kongressteilnehmerinnen: „Man darf hinfallen, aber man muss wieder aufstehen.“
Optimismus und Resilienz
Weiter ging es mit der Psychologin Dr. Nicole Bührsch und dem Thema „Optimismus und Resilienz“. Dabei standen die Aufarbeitung von Krisen und deren spezielle weibliche Umsetzung als Weg zum Erfolg im Fokus.
- Optimisten zeigen eine lebensbejahende, heitere Grundhaltung und stellen sich in zuversichtlicher Weise der Gegenwart und Zukunft. Optimismus bedeutet vom dauerhaften Erfolg überzeugt zu sein, Selbstvertrauen, dass man es schaffen wird und die Gewissheit der Dauerhaftigkeit. Mit Resilienz bezeichnet man die Widerstandskraft, Belastbarkeit und die Fähigkeit zur Krisenbewältigung.
- Resilienz hängt mit verschiedenen, persönlichen, kognitiven und emotionalen Aspekten zusammen. Aber auch Umwelteinflüsse wie Familie, Arbeit, Freunde, Schule spielen eine Rolle. Das soziale Umfeld wird als Unterstützung genutzt; man muss es nicht alleine schaffen.
Für Bührsch gibt es keinen Erfolg ohne Frauen. Frauen sind als Unternehmerinnen selbstkritischer als Männer, sie haben mehr Zweifel und schätzen den Status nicht so hoch ein. Aber die Erfahrung zeigt, dass bei Unternehmen mit Frauen in Führungspositionen Umsatz und Gewinn steigen. Optimismus und die Akzeptanz unangenehmer Gefühle, Gedanken und Erfahrungen stehen am Anfang der „sieben Säulen der Resilienz“, gefolgt von der Wahrnehmung von Emotionen und der Besinnung auf die „eigenen Werte“. Weiter wichtig: die Opferrolle verlassen, Verantwortung übernehmen und Netzwerke schaffen. Und nicht zuletzt die Zukunft autonom und flexibel gestalten, fürsorglich kooperationsfähig und emotional dieser zugewandt sein.
Infos zum Apothekenmarkt
Elisabeth Berghaus, Abteilungsdirektorin bei der ApoBank München, stellte einige Zahlen zum Apothekenmarkt vor, unter Berücksichtigung von geschlechtsspezifischen Besonderheiten. Der Anteil der Frauen in Existenzgründungen hat weiter zugenommen. Frauen gründen aber später als Männer. Sie investieren zurückhaltender und übernehmen weniger Filialen. Jede achte Filiale ist ein Verlustbringer, zwei Drittel liegen unter dem Durchschnitt.
Außerdem berichtete sie von einer Studie mit jungen Ärzten, Zahnärzten und Apothekern, die das Zukunftsbild der Heilberufe im Jahr 2030 erforschen sollte. Darin war nach der Berufsmotivation, der Art der Berufsausübung, der Digitalisierung, dem Zusammenhalt im Berufsstand und dem Rollenverständnis gefragt worden.
Weitere Vorträge zur Verhandlungsführung, zum emotionalen Marketing, zur autonomen Warenwirtschaft und Fortbildung durch Videos rundeten den Tag ab.
Den Abschluss bildete eine Gesprächsrunde mit erfolgreichen Frauen aus unterschiedlichen Branchen. Aufgrund der bereits weit fortgeschrittenen Zeit waren leider nur noch kurze Statements möglich. Dennoch lautete das Fazit dieser Frauenrunde: „Man sollte sich selber und die anderen lockerer nehmen.“ |
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